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ABDA-Präsident warnt vor Apothekensterben

Freigeschaltet am 04.08.2025 um 14:00 durch Sanjo Babić
Bild: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände Fotograf: ABDA
Bild: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände Fotograf: ABDA

Der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Thomas Preis, warnt angesichts zahlreicher Apothekenschließungen vor einer Unterversorgung in Deutschland und fordert eine deutliche Anhebung des Honorars pro verschreibungspflichtiger Medikamentenpackung.

"Wir haben ausgerechnet, dass es ein Honorar von zwölf Euro braucht, um das auszugleichen, was uns seit einem Jahrzehnt nicht zugestanden wurde", sagte Preis der "Welt" (Dienstagsausgabe). Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung auf 9,50 Euro sei ein "kleiner Schritt in die richtige Richtung".

Apotheken seien für die Daseinsvorsorge unverzichtbar, so Preis. Ein dichtes Apothekennetz sei für die Resilienz des Gesundheitssystems notwendig, auch im Katastrophenfall. Die wirtschaftliche Lage sei jedoch "sehr schwierig". Viele Apotheken könnten angesichts gestiegener Kosten und seit 13 Jahren gleichbleibender Honorare nicht mehr wirtschaftlich arbeiten. "Ein Viertel der öffentlichen Apotheken ist wirtschaftlich gefährdet", warnte er.

Mit Blick auf die geplante Ausweitung pharmazeutischer Kompetenzen - etwa beim Impfen oder bei der Wiederholungsverschreibung bestimmter Medikamente - zeigte sich Preis offen. "Es spricht medizinisch und pharmazeutisch überhaupt nichts dagegen, dass Apotheken - bis auf wenige Ausnahmen - alle Impfstoffe impfen können. Hier können Apotheken genauso helfen wie bei der Früherkennung von Erkrankungen." Eine stärkere Einbindung könne Haus- und Fachärzte entlasten und Wartezeiten reduzieren.

Derzeit seien rund 550 Medikamente nicht lieferbar, darunter Cholesterinsenker, ADHS-Medikamente und Psychopharmaka, sagte Preis. "Schwieriger wird es bei Versorgungsengpässen - also wenn es keine wirkstoffgleichen Alternativen gibt. Aktuell sind davon fünf Medikamente betroffen, darunter Antibiotika für Kinder und das Asthma-Mittel Salbutamol." Um die Versorgung sicherzustellen, müsse Deutschland derzeit auf Medikamente aus den USA oder Spanien zurückgreifen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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