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Zahlen gerichtlicher Maßnahmen gegen Verbraucher steigen wieder an

Archivmeldung vom 17.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Zahlen gerichtlicher Maßnahmen zur Eintreibung offener Forderungen gegen Privatpersonen sind von Januar bis September 2009 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres rückläufig. Laut einer aktuellen Studie der Wirtschaftsauskunftei BÜRGEL in Hamburg gaben im Untersuchungszeitraum 472.344 Bürger eine eidesstattliche Versicherung ab - 25,97 Prozent weniger als in den ersten drei Quartalen 2008. Ferner verhängten Gerichte mit 339.772 Fällen 11,3 Prozent weniger Haftanforderungen.

Allerdings wurden in fast allen Bundesländern im dritten gegenüber dem zweiten Quartal 2009 mehr Eintreibungsmaßnahmen offener Forderungen verhängt. So kletterte die Zahl der eidesstattlichen Versicherungen insgesamt um 24,65 Prozent auf 177.911 Fälle. Zudem gab es im Quartalsvergleich 21,6 Prozent mehr Haftanordnungen (3. Quartal: 126.954).

Bei den absoluten Zahlen ist Nordrhein-Westfalen mit 127.816 eidesstattlichen Versicherungen (EV) und 90.912 Haftanordnungen (HA), bezogen auf die ersten drei Quartale, führend im Länder-Ranking. Relativ gesehen bildet Berlin das Schlusslicht mit 945 eidesstattlichen Versicherungen bzw. 657 Haftanordnungen je 100.000 Einwohner. Davor rangiert Bremen (875 EV bzw. 529 HA je 100.000 Einwohner). Der Bundesdurchschnitt liegt bei 576 eidesstattlichen Versicherungen und 414 Haftanordnungen je 100.000 Einwohner. Am besten schneiden bei den eidesstattlichen Versicherungen Baden-Württemberg mit 386 und Bayern mit 429 Fällen ab. Bei den Haftanordnungen folgt Sachsen mit 276 Fällen auf den Primus Schleswig-Holstein mit 271 gerichtlichen Verfügungen.

Bundesweit, außer in Hamburg (minus 2,24 Prozent), steigt im dritten Quartal die Zahl der eidesstattlichen Versicherungen im Vergleich zum Vorquartal an. Die stärksten Zuwächse verzeichnet Schleswig-Holstein mit 67,81 Prozent (2. Quartal: 3.951, 3. Quartal 6.630). Bei den Haftanordnungen ist unterdessen in Thüringen ein dramatischer Anstieg um 75,77 Prozent (2. Quartal: 1.808, 3. Quartal 3.178) zu beobachten. Zweistellige Zuwächse melden auch Sachsen-Anhalt (58,7 Prozent) und Baden-Württemberg (56,65 Prozent). Allein in Bremen ist die Zahl der Haftanordnungen (3. Quartal: 1.153) mit minus 2,7 Prozent rückläufig.

Häufigster Grund für offene Rechnungen ist neben Arbeitslosigkeit auch der laxe Umgang der Verbraucher mit dem verfügbaren Einkommen. So sind gerichtliche Eintreibungsmaßnahmen oft Vorboten einer drohenden Privatinsolvenz. Mangelhaftes Kredit- und Forderungsmanagement, das zahlungsgefährdete Kunden nicht erkennt, führt daher in Unternehmen häufig zu Forderungsausfällen und Liquiditätsproblemen. 

Quelle:  Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

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