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Illegaler Cigaretten-Handel gehört zu den lukrativsten Straftaten

Archivmeldung vom 28.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH"
Bild: "obs/Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH"

Deutschland ist für den illegalen Cigaretten-Handel in Europa ein lohnenswerter Standort. Das zeigt die aktuelle Studie der Wirtschaftsberatung KPMG "Project Sun"(1) im Auftrag der vier großen Tabak-Hersteller. Danach machte der illegale Konsum 2014 etwa 8,4 Prozent des Gesamtmarktes aus. Konsumiert wurden 2014 in Deutschland insgesamt rund 8,15 Milliarden Stück illegaler Cigaretten. 13,7 Prozent davon waren sogenannte Illicit Whites, also illegale Marken-Cigaretten, 7,2 Prozent Fälschungen und der große Rest Schmuggelware.

Über ein Viertel und damit die meisten der in Deutschland gerauchten illegalen Cigaretten kamen 2014 mit 2,10 Milliarden Stück aus Polen, gut ein Fünftel (1,64 Milliarden Stück) stammten aus der Tschechischen Republik, danach folgten Cigaretten aus Weißrussland, Russland und der Ukraine. Der Konsum aller gefälschten und geschmuggelten Cigaretten führte in Deutschland im vergangenen Jahr zu einem geschätzten Steuerausfall von rund 1,5 Milliarden Euro.

Hohe Konzentration von illegalem Cigaretten-Handel in Deutschland

Einer aktuellen Studie von Transcrime(2) zufolge fand der illegale Handel 2013 in Europa vor allem in 13 Regionen statt: Von diesen Gebieten - jeweils mit über einer Milliarde gehandelten Cigaretten pro Jahr - lagen sechs in Deutschland, drei in Frankreich und jeweils eine in Griechenland, Italien, Polen und Spanien. Hier konzentrierten sich ungefähr 35 Prozent des gesamten illegalen Marktes in der EU. Transcrime schätzt die Einnahmen aus dem gesamten illegalen Handel in der EU pro Jahr auf bis zu 10,5 Milliarden Euro und sieht diesen in punkto Umsatz-Bedeutung auf dem Niveau des Kokain- und Heroin-Marktes.

Illegale Produktion in der EU wächst

Den Erkenntnissen der Reemtsma-Abteilung Group Security & Risk Management zufolge hat sich in der letzten Zeit das illegale Geschäft deutlich verändert. Bis vor etwa zwei Jahren kamen in erster Linie asiatische Fälschungen auf den europäischen Markt als illegaler Import bzw. Schmuggelware. Seit etwa drei bis vier Jahren werden verstärkt Fälschungen entdeckt, die in der EU für den Markt vor Ort hergestellt werden. Die Produktion dicht am Konsumenten verringert das Beschlagnahme-Risiko bei Gewinnspannen von mehreren hundert Prozent.

Höhere Professionalisierung im illegalen Tabak-Handel

Der illegale Handel hat sich den Einschätzungen von Reemtsma zufolge stark professionalisiert und existiert inzwischen als komplette Schatten-Wirtschaft mit normalen Unternehmensstrukturen. Der Cigaretten-Schmuggel ist auch der Einschätzung von Transcrime zufolge in der Hand der organisierten Kriminalität (italienische Mafia, ost-europäische Banden, asiatische Verbünde etc.) und hat hohe Überschneidungen mit Drogen- und Menschenhandel sowie Geldwäsche. 23 Prozent der Akteure stehen für fast 95 Prozent der beschlagnahmten Cigaretten.

Mehr Kooperation der Behörden und Intensivierung der Strafverfolgung notwendig

"Es kann nicht sein, dass illegaler Cigaretten-Handel immer noch wie eine Art Kavaliersdelikt behandelt wird. Der Konsum solcher Cigaretten unterstützt allein kriminelle Strukturen. Dem Staat und damit den Bürgern gehen Steuereinnahmen verloren, und alle Maßnahmen zum Nichtraucher- und Jugendschutz werden durch den Kauf von illegaler Ware unterlaufen", erklärt Luc Hyvernat, General Manager bei Reemtsma in Deutschland und der Schweiz. "In einem ohnehin durch regulatorische Maßnahmen erheblich unter Druck stehenden Markt wollen wir die Größenordnung des illegalen Geschäfts nicht weiter so hinnehmen. Die Verfolgung dieser Straftaten muss intensiviert und die Verbraucher müssen besser über die Verbrechen dahinter aufgeklärt werden. Angesichts des enormen Schadens für Handel, Industrie und Staat werden wir die bestehende Kooperation mit der EU-Anti-Betrugsbehörde OLAF noch ausbauen", kündigt Hyvernat an, "und wir fordern die Strafverfolgungsbehörden auf, Cigaretten-Schmuggel und -Fälschungen intensiver zu verfolgen."

Quelle: Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH (ots)

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