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Gesamtmetall-Präsident kritisiert fehlende Wettbewerbsfähigkeit von Firmen

Archivmeldung vom 15.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall

Vor dem Autogipfel am Mittwoch im Bundeskanzleramt kritisiert der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, fehlende Wettbewerbsfähigkeit für Unternehmen in Deutschland. "Der Standort Deutschland muss für jedes Unternehmen die beste Wahl bleiben. Nur dann entstehen hier neue Arbeitsplätze", sagte Dulger, der beim Treffen im Kanzleramt dabei sein wird, der "Welt".

Man habe aber "im internationalen Vergleich richtig an Boden verloren". Der Gesamtmetall-Präsident forderte Investitionen in die Infrastruktur. "Wenn wir unseren Windstrom von Nord- und Ostsee in Süddeutschland nutzen wollen, wo die verarbeitende Industrie sitzt, müssen wir Stromtrassen bauen - und zwar schnell", sagte er. Man müsse zusehen, "dass die gesamte Dateninfrastruktur mit ausländischen Netzen überhaupt erst mal vergleichbar wird", so Dulger.

In der Metall- und Elektroindustrie insgesamt sei Deutschland nach der Schweiz und Norwegen inzwischen der teuerste Standort weltweit. Von Januar bis Oktober 2019 seien die Lohnstückkosten um fast acht Prozent gestiegen, während die Produktion um vier Prozent gesunken sei. Hinzu kämen "deutlich ungünstigere Bedingungen bei Steuern, Sozialabgaben und Flexibilität des Arbeitsmarkts". Konkret forderte der Gesamtmetall-Präsident eine Anpassung der Arbeitszeitregeln. "Anstelle einer werktäglichen sollte eine wöchentliche Höchstarbeitszeit von durchschnittlich 48 Stunden festgelegt werden", sagte er. So laute die entsprechende EU-Richtlinie.

"Und so funktioniert es in anderen Ländern problemlos", sagte Dulger. Die bisherige elfstündige Ruhezeit will er aufweichen: Acht Stunden am Stück sollen Pflicht bleiben, die anderen drei Stunden sollen über den Tag verteilt werden können. Die Gewerkschaft der Metall- und Elektroindustrie mahnte er zu Zurückhaltung. "Wenn es die IG Metall ernst meint mit der Sorge um die Arbeitsplätze in der Industrie, dann muss sich das in ihren Forderungen für diese Tarifrunde widerspiegeln", sagte der Gesamtmetall-Präsident mit Blick auf die ab März laufenden Verhandlungen. Die "fetten Jahre" seien vorbei. Man erwarte, dass die IG Metall "diese Realität anerkennt und sich zurückhält".

Auch sie habe "eine Verantwortung für die Beschäftigungssicherung in unserer Industrie", so Dulger Kritisch sieht er eine mögliche Ausweitung der Wahloption zwischen Geld und zusätzlichen Urlaubstagen, die für einen Teil der Beschäftigten in der vergangenen Tarifrunde beschlossen wurde. "In vielen Unternehmen läuft es gerade schlecht, da müssen wir die Arbeitsbedingungen so anpassen, dass möglichst viele Menschen in Arbeit bleiben und die Unternehmen das auch überleben", sagte Dulger der "Welt". Das erreiche man nicht, "wenn alle in Urlaub gehen und weiter Geld beziehen. Das kann es nicht sein".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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