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Gerke: Probleme der Deutschen Bank könnten Gewinn zu Peanuts werden lassen

Archivmeldung vom 28.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Terramara / pixelio.de
Bild: Terramara / pixelio.de

Der Bankenexperte Wolfgang Gerke hat davor gewarnt, den überraschenden Gewinn der Deutschen Bank im dritten Quartal zu positiv zu bewerten. Es sei zwar gut, dass der Branchenprimus "endlich einmal ein positives Signal in den Markt senden kann", sagte der Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Allerdings könnten die "Probleme, die noch auf die Bank zukommen, den Gewinn zu Peanuts werden lassen".

Am Donnerstagmorgen hatte die Deutsche Bank mitgeteilt, dass sie von Juli bis Ende September einen Nettogewinn von 278 Millionen Euro erzielt habe - vor allem aufgrund gesunkener Rechtskosten und eines gut laufenden Anleihegeschäfts. Am Investmentbanking müsse das Institut festhalten, forderte Gerke. Im Vergleich etwa zu südeuropäischen Geldhäusern habe die Bank aus Frankfurt den "Riesenvorteil", in einem wirtschaftlich starken Land ansässig zu sein. In der Begleitung von Großkunden beim internationalen Geschäft sieht Gerke eine wichtige Chance für die Zukunft der Deutschen Bank.

"Nicht verstanden" habe er hingegen, dass die Postbank als geplante Privatkundensparte zunächst gekauft wurde und jetzt wieder verkauft werden solle. "Diese Hü-hott-Politik hat Kunden und Mitarbeiter abgeschreckt und bewiesen, dass die Bankmanager zu wenig Verständnis für dieses Geschäftsmodell haben", sagte Gerke. Dies sei ein Armutszeugnis für einen nationalen Branchenführer.

Ob die Deutsche Bank vom Staat gerettet werden müsse, hänge "stark von den Amerikanern ab", sagte Gerke angesichts der Strafforderung von allein 14 Milliarden Euro, die in den USA wegen krummer Hypothekengeschäfte gegen das deutsche Geldhaus erhoben wird. Der Finanzwissenschaftler sprach sich dafür aus, dass die Bundesregierung dagegen in Washington intervenieren müsse. Falls dies nicht helfe, müsse es eine Zwangsverstaatlichung der Deutschen Bank mit Beteiligung der Steuerzahler als Aktionäre geben. Ein Bail-Out der Deutschen Bank wäre nach seiner Ansicht schlimmer als die Pleite der US-Großbank Lehman Brothers 2008, weil das Frankfurter Institut wie kein anderes "im weltweiten Derivategeschäft vernetzt" sei.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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