Polestar warnt vor Verschiebung von Verbrenner-Aus
Der Polestar-Chef Michael Lohscheller hält Forderungen nach einer Verschiebung des Verbrenner-Aus für fehlgeleitet. "Wer jetzt zurückrudert, verspielt Vertrauen - und das kostet langfristig noch mehr Jobs", sagte er dem Sender ntv und dem "Stern". "Ich kann den Deutschen nur sagen: Fahrt nicht zurück in die Vergangenheit, sondern investiert in die Zukunft."
Die Kunden seien auf einem guten Weg, Elektromobilität zu verstehen und
zu übernehmen. Zuvor hatte Markus Söder (CSU) das EU-weite Verbot für
die Zulassung neuer Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2035 kritisiert und
dafür in der CDU Unterstützung erhalten.
Auch die Ankündigung
eines weiteren Autogipfels von Kanzler Friedrich Merz (CDU) sieht
Lohscheller kritisch. "Dauernde Richtungswechsel und zusätzliche Gipfel
bringen uns nicht weiter", sagte er. "Was wir wirklich brauchen, sind
klare Rahmenbedingungen, damit Unternehmen planen und investieren
können."
Nach den sogenannten "Flottengrenzwerten" dürfen alle in
der EU zugelassenen Neuwagen eines Herstellers aktuell durchschnittlich
93,6 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Der zulässige CO2-Ausstoß wird
schrittweise auf null Gramm pro Kilometer abgesenkt und der Verkauf
neuer Verbrenner somit ab 2035 verhindert.
Diese
Flottengrenzwerte sind Teil des "Fit-for-55"-Pakets, mit dem die EU auf
einen Pfad umsteuerte, mit dem der Klimawandel auf etwas über zwei Grad
Celsius begrenzt werden könnte. Der Internationale Gerichtshof hatte
zuletzt klargestellt, dass Staaten bei einer Überschreitung der
1,5-Grad-Grenze zu Schadensersatz verklagt werden können.
Quelle: dts Nachrichtenagentur