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Industrie- und Handelskammertag: Für britische Wirtschaft wird es schwierig

Archivmeldung vom 25.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Martin Wansleben Hauptgeschäftsführer des DIHK. Bild: dihk.de
Dr. Martin Wansleben Hauptgeschäftsführer des DIHK. Bild: dihk.de

Der deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erwartet nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt, dass Großbritanniens Wirtschaft in "schwieriges Fahrwasser" kommt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben, eine zusätzliche Instabilität bedeute, was mit Schottland oder auch Nord-Irland werde. Dort war mehrheitlich für den Verbleib in der EU gestimmt worden.

Mit Blick auf die Folgenabschätzung für deutsche Unternehmen erklärte Wansleben: "Wir müssen mit solchen Prognosen sehr vorsichtig sein." Er reagierte damit indirekt auf die Senkung der Konjunkturprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das kommende Jahr um 0,5 Prozentpunkte.

Der DIHK betonte das "massive Interesse" der Wirtschaft am Zusammenhalt Europas. Die deutsche Wirtschaft sei auf den Fortbestand des Binnenmarktes geradezu angewiesen. Die deutschen Unternehmen legten größten Wert auf die Geschäftsbeziehungen zu den britischen Kunden. "Sie verdienen dort gutes Geld, sie haben dort gute Zulieferer", sagte er. "Europa war nie eine Wagenburg - und darf es auch in Zukunft nicht werden." Die deutsche Wirtschaft liefert laut DIHK jährlich Waren für rund 90 Milliarden Euro auf die Insel. Etwa 750.000 Arbeitsplätze hingen hierzulande davon ab.

Jeder Unternehmer werde versuchen, seine Geschäfte aufrecht zu erhalten. "So schnell gibt keiner eine Fabrik oder Kundenkontakte auf. Das wäre auch sehr unklug", meinte Wansleben. Aber "business as usual" gehe nicht mehr. "Manch einer in Großbritannien wird erst zeitversetzt wirklich registrieren, welch massive Folgen der Brexit hat und was er an Europa hatte", erklärte der Hauptgeschäftsführer.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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