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Ifo-Chef Sinn verteidigt VW

Archivmeldung vom 25.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Werner Sinn (2012)
Hans-Werner Sinn (2012)

Foto: Romy Bonitz
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hält die Kritik an VW für überzogen. "Bei der VW-Affäre wird mit zweierlei Maß gemessen", sagte Sinn dem "Handelsblatt". Der Konzern habe "regulatorische Arbitrage" betrieben, wie sie in der Finanzindustrie allgegenwärtig sei. Besonders schlimm sei es, wenn Investment-Fonds ihre Portfolios so programmierten, dass sie bessere Bewertungen bekommen, als sie verdienen.

"Im Testlauf der Rating-Agenturen bekommen sie ein AAA, doch im Alltagsbetrieb erweisen sie sich wegen der in den Modellen nicht berücksichtigen Korrelationen als Geldvernichtungsmaschinen", erklärte Sinn. "Wo ist die europäische Verbraucherschutzbehörde, wo sind die Sammelklagen, die die Hersteller der betrügerischen ABS-Papiere aus Amerika mit Forderungen von Dutzenden von Milliarden Euro überschütten?" Banken, die regulatorische Arbitrage betrieben, trimmten ihre Geschäftsmodelle so, "dass sie im Testlauf mit ihrem Eigenkapital gerade hinkommen, während sie im Normalbetrieb wesentlich mehr Eigenkapital bräuchten, als sie haben, um die Steuerzahler vor den Kosten eines Bail-out zu schützen".

Sinn weiter: "Aktiva, für die man viel Eigenkapital vorhalten muss, werden knapp gehalten, doch lädt man sich die Bilanzen zugleich mit Staatspapieren voll, fast die riskantesten Anlagen überhaupt, weil für sie in der Formel für die Berechnung der Kernkapitalquote ein Risikogewicht von null festgelegt ist." Manchen Banken sei es auf diese Weise gelungen, eine Eigenkapitalquote zu kommunizieren, die fünf Mal so hoch war wie die tatsächliche.

Scharfe Kritik äußerte Sinn an der US-Automobilindustrie, die über Jahrzehnte versucht hätte, "die kleinen und effizienten Dieselmotoren für Pkw durch immer weiter verschärfte Stickoxid-Grenzen vom Markt fernzuhalten, weil man selbst die Technologie nicht beherrschte". Gegen die "Stickoxid-Schleuderei der eigenen Trucks" habe man nichts. "Nun hat sie endlich den gewünschten Erfolg. Der Diesel-Motor ist wieder weg. Meinen herzlichen Glückwunsch."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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