Klimakrise: Thyssenkrupp belädt Schiffe wegen Niedrigwasser weniger
Archivmeldung vom 09.04.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Niedrigwasser des Rheins zwingt den Stahlhersteller Thyssenkrupp, seine Schiffe geringer zu beladen. "Derzeit haben wir keine Probleme mit der Rohstoffversorgung", sagte der Sprecher von Thyssenkrupp Steel der "Rheinischen Post". "Allerdings reagieren wir auf den sinkenden Pegelstand: Wir beladen unsere Schiffe etwas weniger, um den Tiefgang zu verringern, und fahren dafür öfter."
Man benötige "jeden Tag circa 60.000 Tonnen Rohstoffe, vor allem 
Eisenerz und Kohle, die überwiegend per Schiff kommen", so der Sprecher.
 "Noch bekommen wir das mit unserer eigenen Flotte hin." Zu der gehören 
unter anderem sieben Schubschiffe.
Auch Covestro reagiert auf die
 Pegelstände. "Wir reagieren darauf mit dem Einsatz zusätzlicher Schiffe
 und einer Erhöhung der Frequenz der Fahrten, dem Aufbau von Vorräten 
für Rohstoffe sowie dem Abbau von Vorräten von End- und Koppelprodukten.
 Dadurch können wir unsere Produktion uneingeschränkt aufrechterhalten",
 sagte der Sprecher des Chemiekonzerns.
Das 
Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in Essen fordert nun eine Vertiefung 
des Rheins. "Es bleibt zu hoffen, dass die Mittel des Infrastrukturfonds
 bald für die Vertiefung des Rheins genutzt werden", sagte RWI-Forscher 
Manuel Frondel der Zeitung. "Schließlich geht mit dem Niedrigwasser eine
 nennenswerte Reduktion des Wirtschaftswachstums einher." Die Maßnahme 
ist allerdings umstritten, unter anderem aufgrund einer dadurch 
steigenden Hochwassergefahr.
Der Klimawandel führt zu einer 
Zunahme von Wetterextremen. Nach den Daten des EU-Klimadienstes 
Copernicus war der vergangene Monat in Europa der heißeste März seit 
Aufzeichnungsbeginn. Der Monat war von gegensätzlichen 
Niederschlagsextremen in Europa geprägt: In vielen Gebieten herrschte 
der trockenste März seit Beginn der Aufzeichnungen und in anderen der 
nasseste März seit mindestens 47 Jahren. Weltweit lag die Temperatur 
1,60 Grad über der Durchschnittstemperatur der vorindustriellen 
Referenzperiode (1850-1900). Damit übertraf der März 2025 den bisher 
zweitheißesten März 2016.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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