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DIW-Chef Fratzscher dämpft Hoffnungen auf Zinssenkungen

Archivmeldung vom 10.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild
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Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Topökonom Marcel Fratzscher dämpft trotz der durch den Krieg in der Ukraine angeheizten Inflation Hoffnungen auf Zinsanhebungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Fratzscher sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wenn die EZB jetzt die Zinsen erhöhen würde, würde das nichts an den höheren Energie- und Lebensmittelpreisen ändern, und es würde auch die Lieferketten nicht absichern. Stattdessen würde der Schaden noch vergrößert, weil höhere Zinsen die Wirtschaft schwächen."

Er fügte hinzu: "Weder die EZB noch eine andere Notenbank kann Herrn Putin stoppen." An diesem Donnerstag tagt der EZB-Rat, um die aktuelle Lage zu bewerten.

Fratzscher erwartet, "dass die deutsche Wirtschaft jetzt wieder in eine Rezession abgleitet". Er erläuterte, die Entwicklung der Wirtschaftsleistung sei schon im vierten Quartal des vergangenen Jahres negativ gewesen. Auch im ersten Quartal des laufenden Jahres und im zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft nach den Worten des DIW-Chefs schrumpfen. Er warnte: "In einer solchen Situation Zinsen zu erhöhen würde bedeuten, dass die Arbeitslosigkeit steigt. Die Menschen würden doppelt gestraft. Sie würden nicht nur mehr Geld im Supermarkt und an der Zapfsäule zahlen müssen, sondern würden auch weniger Einkommen haben."

Der Ökonom forderte, statt Zinsen zu senken, müsse die EZB dafür sorgen, "dass es zu keiner Finanzkrise kommt, dass der Geldmarkt weiter funktioniert, dass Unternehmen weiterhin an Kredite kommen können, um investieren und Jobs sichern zu können". Er betonte: "Ich erwarte von der EZB, dass sie die geldpolitische Normalisierung, so wünschenswert sie auch ist, noch einmal verschiebt. Denn jetzt geht es darum, erst einmal die Wirtschaft zu stabilisieren."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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