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Zivilgesellschaft im Textilbündnis kritisiert Roadmaps der Unternehmen als wenig aufschlussreich

Archivmeldung vom 13.08.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)

Bild: Cornerstone / pixelio.de

Die zivilgesellschaftlichen Organisationen im Textilbündnis kritisieren die Maßnahmenpläne und Fortschrittsberichte der Mitgliedsunternehmen im Bündnis. In ihrer jetzigen Form seien diese nicht aussagekräftig und schlecht vergleichbar. Der Fahrplan zeigten außerdem, dass viele Unternehmen beim Thema existenzsichernde Löhne noch ganz am Anfang stünden.

Darüber hinaus könnten bessere Arbeitsbedingungen in den Lieferketten bewirkt werden, wenn Unternehmen häufiger zusammenarbeiten. Das Textilbündnis hat am Montag Maßnahmenpläne und Fortschrittsberichte seiner Mitglieder veröffentlicht. Darin zeigen diese, welche Maßnahmen sie im Bereich Menschenrechte und Ökologie in der Textilproduktion für das nächste Jahr ergreifen wollen und ob im Vorjahr geplante Maßnahmen durchgeführt wurden.

Seit diesem Jahr müssen alle Unternehmen über Fortschritte öffentlich berichten und sich zu Korruptionsbekämpfung und existenzsichernden Löhnen in ihren Roadmaps äußern. "Die Zivilgesellschaft erwartet aber eine neue Form der verbindlichen und vergleichbaren Berichterstattung aller Mitgliedsunternehmen im Textilbündnis über die von ihnen ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ihrer Produzenten," sagt Gisela Burckhardt von FEMNET.

Viele Unternehmen stehen beim Thema Existenzsichernde Löhne noch am Anfang

Schwachstellen der Berichterstattung zeigten sich auch beim Thema existenzsichernde Löhne. "Ein Großteil der Unternehmen beschränkt sich darauf, sich mehr Wissen über das Problem zu verschaffen, etwa indem eigene Einkaufspraktiken analysiert werden", sagt Sabine Ferenschild vom Südwind Institut. "Das reicht aber nicht. Es müssen konkret höhere Löhne in den Fabriken gezahlt werden." Lohnsteigerungen in der Lieferkette ließen sich effektiver angehen, wenn Unternehmen zusammenarbeiten würden. "Das Textilbündnis bietet über das Instrument der Bündnisinitiativen hierfür eine Plattform", sagt Berndt Hinzmann von der Entwicklungsorganisation INKOTA. Leider fehle ein entsprechendes Engagement. Fünf der 70 Unternehmen aus dem Textilbündnis seien an der Initiative "ACT" für Lohnsteigerungen durch landesweite Tarifverträge in den Produktionsländern beteiligt. Nur drei Unternehmen hätten zugesagt, sich über eine Textilbündnisinitiative an ACT-Aktivitäten in Kambodscha zu beteiligen. "Besonders enttäuschend ist, dass Unternehmen, für die Kambodscha ein Hauptbeschaffungsmarkt ist, hier kein Engagement zeigen", kritisiert Hinzmann.

Hintergrund-Informationen zum Textilbündnis

Das Bündnis für nachhaltige Textilien (https://www.textilbuendnis.com/) ist eine 2014 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel, die soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit entlang der gesamten Textilkette kontinuierlich zu verbessern. Das Textilbündnis hat 18 zivilgesellschaftliche Mitgliedsorganisationen, die von FEMNET, INKOTA-netzwerk und dem SÜDWIND Institut im Steuerungskreis vertreten werden.

Quelle: Zivilgesellschaft im Bündnis für nachhaltige Textilien (ots)

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