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Bayer-Chef erwartet baldigen Erfolg für Covid-19-Wirkstoff

Archivmeldung vom 19.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Werner Baumann (2016), Archivbild
Werner Baumann (2016), Archivbild

Bild: Bayer

Bayer-Chef Werner Baumann rechnet auf der Suche nach einem Medikament gegen Covid-19 schon in absehbarer Zeit mit konkreten Erfolgen in der Industrie.

"Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten einen Wirkstoff oder mehrere Wirkstoffkombinationen gibt, die den Krankheitsverlauf deutlich abmildern können. Dann liegen die Ergebnisse mehrerer Studien vor, die derzeit laufen", sagte Baumann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Dabei gehe es um die Frage, "inwieweit Wirkstoffe, die gegen andere Krankheiten wie beispielsweise Malaria helfen, auch gegen das Coronavirus wirksam sein könnten", so der Bayer-Chef weiter. Viele Wirkstoffe seien schon verfügbar, aber eben in Mitteln, die auf andere Krankheiten ausgelegt seien. "Wenn wir einen Wirkstoff identifiziert haben, wird aus meiner Sicht aber die wichtige Frage lauten, ob die Nachfrage auch bedient werden kann. Ein Medikament alleine wir uns da nämlich nicht helfen", sagte Baumann. Die Pharmasparte des Konzerns arbeitet anders als andere Unternehmen nicht selbst an einem Impfstoff, dafür an Medikamenten zur Milderung der Symptome.

"Es wird möglicherweise nicht den einen Wirkstoff gegen Covid-19 geben, sondern unterschiedliche Wirksamkeiten in unterschiedlichen Stadien der Krankheit", so der Bayer-Chef weiter. Manche Präparate hülfen nicht mehr, wenn sie zu spät gegeben würden. "Das bedeutet auch, dass wir Infizierte früh erkennen müssen, um möglichst gute Behandlungserfolge erzielen zu können", so der Manager. Für die Forschung an Wirkstoffen und ersten Spenden von Tabletten an Regierungen habe Bayer in den vergangenen Monaten einen "zweistelligen Millionenbetrag" ausgegeben. "Das könnte noch mehr werden, wenn wir zukünftig zur Bekämpfung des Virus Produktionskapazitäten aufbauen sollten", sagte Baumann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Bayer forscht etwa am Malaria-Medikament Resochin, das den Wirkstoff Chloroquin enthält, sowie an dem Mittel Betaferon, das sonst bei Multipler Sklerose eingesetzt wird.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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