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Gespräch mit Finanzinvestor über Verstaatlichung

Archivmeldung vom 12.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Nach einer weiteren Finanzhilfe über zehn Milliarden Euro für die angeschlagene Hypo Real Estate wollen sich morgen der Finanzinvestor J.C. Flowers und Vertreter des staatlichen Banken-Rettungsfonds treffen, um über das weitere Vorgehen zu beratschlagen.

Nachdem sich Flowers lange gegen eine Verstaatlichung der Hypo Real Estate (HRE) gestellt hat und seine Anteile nicht verkaufen wollte, ist er derzeit zumindest zu Gesprächen bereit. Eine Sprecherin des staatlichen Banken-Rettungsfonds (Soffin) erklärte, es werde morgen ein Treffen von Vertetern des Soffin mit dem US-Finanzinvestor geben. Das Bundesfinanzministerium machte keine Angaben, ob ein Vertreter der Bundesregierung dabei ist.

Ein direkter Einstieg des Staates wurde bis jetzt durch den 25-Prozent-Anteil des Finanzinvestors an der HRE erschwert. Durch das Finanzmarktstabilisierungsgesetz ist eine Staatsbeteiligung ohne Zustimmung der Aktionäre bisher auf 33 Prozent begrenzt. Auch eine Änderung zur Enteignung der Aktionäre wurde deshalb diskutiert.

Laut Financial Times Deutschland ist der Preis, den Flowers für die Aktien verlangt, der Knackpunkt. Der Investor hatte diese für 22,50 Euro pro Stück gekauft. Derzeit notiert die Aktie bei weniger als 1,30 Euro. Finanzpolitiker der Union wollen dem Bericht zufolge eine Insolvenz von Teilen der Bank vermeiden, haben aber auch Bedenken gegen eine Enteignung des Finanzinvestors. Sie fordern stattdessen eine Einigung.

Der taumelnde Immobilienfinanzierer bekam erneut eine Finanzspritze und wird jetzt mit mehr als 100 Milliarden Euro vom Staat gestützt, teilte die HRE heute mit. Der neue Garantierahmen über zehn Milliarden Euro gelte bis zum 12. Juni 2009.

Die Bank hatte in den ersten neun Monaten 2008 mehr als drei Milliarden Euro abschreiben müssen. Das Hauptproblem der HRE ist mangelnde Liquidität. Ihr droht die Pleite, weil ihre Tochter, die Pfandbriefbank Depfa, langfristige Kredite kurzfristig refinanziert hatte und dieses riskante Modell mit der Finanzmarktkrise und dem Austrocknen der Kapitalmärkte zusammengebrochen ist. Nur mit Staatsbürgschaften kommt sie noch an Geld für ihr Geschäft. Wegen der hohen Verluste braucht sie jetzt dringend frisches Eigenkapital zum Überleben. Ihre Geschäftszahlen will die HRE am 27. März vorlegen.

 

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