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Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten Rückkehr der Rezession

Archivmeldung vom 07.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Industriebrachen & Deindustriealisierung & altes Kraftwerk (Symbolbild)
Industriebrachen & Deindustriealisierung & altes Kraftwerk (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute sehen Deutschland auf dem Weg zurück in die Rezession. "Mit dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts und damit eine technische Rezession sehr wahrscheinlich geworden", sagte Stefan Kooths, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), der "Welt".

Bereits im März dürfte die Produktion spürbar gedämpft werden, zudem bremse der deutliche Energiepreisanstieg den Konsum. Auf 90 Prozent bezifferte Torsten Schmidt, Konjunkturchef des Essener RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft nach dem Minus im vierten Quartal 2021 auch im ersten Quartal 2022 schrumpft. Er kündigte in der "Welt" an, dass sein Institut auch die Wachstumsprognose für das Gesamtjahr 2022, die bislang bei 3,9 Prozent liegt, senken wird.

Geht die Wirtschaftskraft zwei Quartale in Folge zurück, spricht man von einer technischen Rezession. Zuletzt war dies Anfang 2020 der Fall, als die Wirtschaft wegen der Corona-Pandemie in der Spitze um fast zehn Prozent einbrach. Von einem so starken Rückgang wie vor zwei Jahren ist Deutschland nach Meinung der Wirtschaftsforscher weit entfernt. Dafür habe sich der Arbeitsmarkt zuletzt zu gut erholt, sagte RWI-Ökonom Schmidt. "Das passt nicht zu einer Rezession."

Er geht lediglich von einer vorübergehenden Schwäche aus. "Wir erwarten ein negatives erstes Quartal, aber weiterhin eine kräftige Erholung ab dem zweiten Quartal", sagte er. Gegen einen starken Wirtschaftseinbruch spricht aus Sicht von Kooths, dass die "postpandemischen Auftriebskräfte immer noch sehr stark sind". Der Ökonom verwies auf eine in den zurückliegenden zwei Jahren aufgestaute Kaufkraft in Höhe von 215 Milliarden Euro bei den privaten Haushalten und rekordhohe Auftragsüberhänge in der Industrie. Der größte negative Schock, den die deutsche Wirtschaft derzeit zu verkraften hat, sind die kräftig gestiegenen Energiepreise. "Allein die direkte Kaufkraftabschöpfung bei den privaten Haushalten durch höhere Energiepreise veranschlagen wir für das laufende Jahr auf rund 35 Milliarden Euro", sagte Kooths. Die Rezessionsgefahr in Folge möglicherweise ausbleibender Gaslieferungen dürfte seiner Meinung nach allerdings erst im kommenden Winter virulent werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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