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Studie: Hoher Ölpreis dämpft Wirtschaftswachstum in Deutschland

Archivmeldung vom 10.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der steigende Ölpreis wird laut einer Studie der Dekabank den Aufschwung in diesem Jahr merklich abkühlen. Die Ökonomen rechnen damit, dass der Ölpreis in diesem Jahr um 20 Prozent gegenüber 2010 steigen wird, berichtet die Tageszeitung "Die Welt". "Der Anstieg wird das Wachstum in diesem Jahr um 0,5 Prozent dämpfen", sagte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater.

Die Volkswirte rechnen deshalb mit einem Plus von 2,5 Prozent. "Sollte sich die politische Destabilisierung in Arabien fortsetzen, ist auch eine Rezession nicht ausgeschlossen", warnte Kater. Die EZB müsse in diesem Fall ihre Zinserhöhungen aussetzen, die Preise würden steigen. "Gegenwärtig sind die Auswirkungen der Krise aber überschaubar", sagte Kater. Derzeit sei die Lage in Libyen noch keine Gefahr für die Weltwirtschaft. Die Ölvorräte seien so hoch, dass sogar der vollständige Produktionsausfall Libyens für einige Zeit "gut kompensierbar" wäre.

Viele Branchen spüren aber schon jetzt die gestiegenen Rohstoffkosten und wollen diese über höhere Preise an ihre Kunden weitergeben. "Wenn die Dieselpreise so steigen wie jetzt, dann verteuern sich zwangsweise die Transporte. Im Stückgutbereich macht das derzeit etwa drei Prozent aus, im Ladungsverkehr ist es noch mehr", sagte Mathias Krage, Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes gegenüber der Zeitung. "Die Lage in den meisten Betrieben ist ohnehin angespannt. Die Eigenkapitalausstattung ist extrem niedrig. Da können die Firmen gar nicht anders, als steigende Kosten weiterzureichen", sagte Krage. Ähnlich sieht es in der Paket-Branche aus: "Die hohen Rohstoffpreise werden der Wirtschaft schaden, davon bin ich überzeugt. Unsere Geschäftskunden spüren das deutlich", sagte GLS-Vorstandschef Rico Back der "Welt".

Die Chemiebranche hofft, die gestiegen Kosten auf ihre Kunden abwälzen zu können. Bayer etwa geht davon aus, dass ein Preisanstieg von zehn Dollar pro Barrel Öl den Konzern mit 200 Millionen Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr belastet. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Rohstoff-Preisentwicklung weitergeben können", sagte ein Bayer-Sprecher. Die Deutsche Post will bei ihren Privatkunden die Preise hingegen vorerst nicht anheben. "Wir planen derzeit keine Erhöhung", sagte eine Sprecherin.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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