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Außenhandel empfiehlt Manager als Berater in der Corona-Politik

Archivmeldung vom 18.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, fordert eine stärkere Berücksichtigung von wirtschaftlicher Expertise in der Bekämpfung der Corona-Pandemie.

"Mit solchen Katastrophen können nur Menschen umgehen, deren täglicher Job es ist und die dazu ausgebildet wurden, mit Unsicherheiten fertigzuwerden - und das sind nun mal Manager", sagte Börner der "Welt".

Sie würden aber von der Politik bewusst nicht angehört. "Man muss die Fachleute der Wirtschaft an den entscheidenden Stellen miteinbinden. Das macht man mit Virologen ja auch", sagte der BGA-Präsident. In die Gremien gehöre gleichberechtigt eine Gruppe von Managern, die sich mit Beschaffung, Logistik und Distribution auskenne. Insbesondere in den Verhandlungen mit den Herstellern von Impfstoffen habe sich gezeigt, dass die Politik überfordert gewesen sei. "Die Vertreter der EU waren gar nicht in der Lage, auf Augenhöhe mit den Mitarbeitern eines Weltkonzerns wie dem Impfstoffhersteller Pfizer zu verhandeln", sagte Börner. Politiker könnten keine Einkaufsverhandlungen führen, weil sie das noch nie gemacht haben und auch nicht dazu ausgebildet seien. "In den Verträgen zur Impfstoffbeschaffung stehen Dinge, da kommen jedem Manager die Tränen", so der Ökonom. In der Wirtschaft wisse man, wie man mit solchen Mangelsituationen umgehen müsse.

"Politiker denken, dass der Einkauf keine schwie rige Tätigkeit wäre. Die glauben, das kann jeder, das macht ihre Frau ja auch", sagte Börner. Es fehle ein Verständnis für die Komplexität eines solchen Beschaffungsprozesses. "Außerdem sind Manager erst mal suspekt, weil sie Geld verdienen wollen", sagte der BGA-Präsident. "Der Staat hat in den letzten zwölf Monaten wieder einmal gezeigt, dass er Management nicht beherrscht und die Strukturen nicht geeignet sind, um mit echten Katastrophen schnell und effizient umzugehen." Die Pandemiebekämpfung kranke derzeit am Perfektionismus. "Wenn man sich bei jeder Entscheidung so lange im Kreis dreht, um alle potenziellen Fehler abzuwenden, kommt man nie zu einem Ende", sagte Börner. "Das kostet Zeit, Geld und Menschenleben."

Er ist überzeugt, dass sich das nicht nur beim Impfen zeige. "Diese Leute bewegen sich in Metaebenen, aber hier haben wir es nicht mit Metaebenen zu tun, sondern mit harten Realitäten", sagte Börner. "Das gilt beispielsweise auch für das geplante Lieferkettengesetz, das in seiner jetzigen Form unternehmensweltfremd ist und ein schwerer Schlag gegen kleine und mittlere Unternehmen, die angeblich gar nicht betroffen sind." Das stimme aber nicht. Für Börner ergeben sich aus den Erfahrungen der Pandemie auch Forderungen an die nächste Bundesregierung. Der BGA hat einen Katalog mit Vorschlägen im Vorfeld der Bundestagswahl aufgestellt, über den die "Welt" berichtet. "Wir brauchen mehr Beweglichkeit, nicht nur in der Pandemie, sondern auch unabhängig vom Virus", sagte der BGA-Chef. "Wir müssen aus der Pandemie den Schluss ziehen, mehr Markt zuzulassen." Der Verband spricht sich unter anderem für niedrigere Steuern, die Wiedereinhaltung der Schuldenbremse und bessere Bedingungen für Investitionen in Forschung und Entwicklung aus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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