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Mütter und ältere Arbeitnehmer sollen Fachkräftemangel abwenden

Archivmeldung vom 11.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: aboutpixel.de / Peter Kirchhoff
Bild: aboutpixel.de / Peter Kirchhoff

Die Bundesregierung setzt vor allem auf Mütter und ältere Arbeitnehmer, um fehlende Fachkräfte zu gewinnen. Dies ergibt sich aus dem Entwurf für das "Konzept Fachkräftesicherung", der der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. In dem 27-seitigen Papier stellen acht beteiligte Ministerien sowie das Bundeskanzleramt dar, wie viele qualifizierte Arbeitnehmer voraussichtlich bis zum Jahr 2025 fehlen und wie dieser Mangel behoben werden soll.

Demnach sinkt das Potential an Erwerbspersonen in Deutschland, also der Menschen, die arbeiten können, bis zum Jahr 2025 um 6,5 Millionen - und damit auch das Angebot an Fachkräften. Am stärksten hofft die Regierung auf Mütter und Frauen, die bisher nicht oder nicht in Vollzeit arbeiten. Hier lägen "erhebliche, auch kurzfristig zu mobilisierende Potentiale". Durch bessere Angebote für die Kinderbetreuung und Modelle, um Familie und Beruf zu vereinbaren, ließen sich 1,2 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte gewinnen.

Ähnlich hohe Zahlen ergeben die Berechnungen bei den Älteren und Arbeitslosen. Die Anhebung der gesetzlichen Altersgrenze für den Rentenbeginn auf 67 Jahre werde bis 2025 eine Million Arbeitskräfte bringen, heißt es. Darüber hinaus sollen generell mehr Bürger über 55 Jahre arbeiten. Gelänge es, die Quote der Erwerbstätigen in dieser Altersgruppe von aktuell 56 Prozent auf 70 Prozent wie in Schweden anzuheben, so sei eine weitere Million Menschen zu mobilisieren. Dieses Szenario ist in dem Papier allerdings vorsichtig formuliert, weil hierfür zahlreiche Arbeitslose einen Job erhalten müssten, die wegen ihres Alters als schwer vermittelbar gelten.

Weitere Möglichkeiten sieht die Regierung bei Jugendlichen, die seltener die Schule abbrechen sollen. Die aktuelle Abbrecherquote von etwa sieben Prozent müsse halbiert werden, damit würden 300.000 junge Menschen zusätzlich als Fachkräfte zur Verfügung stehen. Noch mal 300.000 Qualifizierte sollen weniger Abbrecher unter den Auszubildenden einbringen, auch hier müsste die Quote halbiert werden. Ähnlich wie bei Kinderbetreuung und Rente mit 67 enthält das Konzept kaum neue Maßnahmen, um Fachkräfte zu gewinnen, sondern gibt Ziele vor und beziffert die Wirkung bestehender Programme. Insgesamt ließen sich so 3,8 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte auftun. Zahlen zu den erwarteten Zuwanderern nennt das Papier nicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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