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Ökonomen: Niedrigwasser am Rhein könnte Konjunktur belasten

Freigeschaltet am 02.07.2025 um 17:40 durch Sanjo Babić
Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745, Archivbild
Niedrigwasser in Düsseldorf, Rheinkilometer 745, Archivbild

Foto: Wolfgang Pehlemann, Wiesbaden Germany
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Niedrigwasser an Deutschlands wichtigster Wasserstraße, dem Rhein, könnte nach Einschätzungen von Ökonomen die Konjunktur belasten, sollte sich die Lage verschärfen. "Niedrige Wasserstände im Rhein können gesamtwirtschaftlich spürbar negative Auswirkungen haben", sagte Nils Jannsen, Leiter des Bereichs Konjunktur Deutschland am Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), dem "Handelsblatt".

Er verwies auf historische Erfahrungen. Danach könne die Industrieproduktion um rund ein Prozent gedämpft werden, wenn die Rheinpegel kritische Marken, ab denen der Schifffahrtsverkehr besonders stark eingeschränkt werde, einen Monat lang unterschreiten.

"Insbesondere der Pegelpunkt Kaub besitzt extremen Einfluss auf die gehandelte Gütermenge", sagte Claudia Kemfert, Energieökonomin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), der Zeitung. Mitunter müssten Unternehmen ihre Produktion drosseln oder ganz einstellen, da ihnen Rohstoffe fehlen und fertige Produkte nicht versendet werden können.

Deutsche-Bank-Volkswirt Marc Schattenberg sagte dem "Handelsblatt", wenn der Pegel bei Kaub auf 75 Zentimeter fällt, könne ein sogenanntes Großmotorschiff nur noch zu 25 Prozent mit Containern beladen werden, Um das auszugleichen wären dann vier Schiffe nötig. Für die Empfänger der Waren bedeute dies auch längere Wartezeiten und damit Störungen in den Lieferketten. Derzeit liegt der Pegel bei 99 Zentimetern.

IfW-Ökonom Jannsen schätzt indes, dass die wirtschaftlichen Folgen mittlerweile geringer ausfallen könnten als im Jahr 2018, als die langanhaltende Niedrigwasserphase im Rhein die wirtschaftliche Aktivität besonders beeinträchtigt habe. Diese dürfte aus seiner Sicht damit zu tun haben, dass die Unternehmen ihre Lieferketten seitdem robuster gegenüber niedrigen Pegelständen ausgerichtet hätten. Zudem sei die Produktion in der chemischen Industrie, die besonders vom Rhein als Transportweg abhängig ist, seither deutlich zurückgegangen, sodass die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von dieser Seite her geringer wären.

Durch den Klimawandel kommt es zu längeren Trockenphasen und damit auch weniger Schmelzwasser. Beides kann dazu führen, dass der Rheinpegel sinkt. Regenereignisse werden seltener, dafür aber intensiver, was wiederum zu Hochwasser führen kann. Der Rheinpegel wird also unbeständiger.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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