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Zurich-Chef sagt Branchensterben voraus

Archivmeldung vom 03.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Bild: pixelio.de, E. Benthin

Die Versicherungsbranche steht vor einer drastischen Neuordnung in den kommenden Jahren: "Wir haben derzeit ungefähr 4.000 Versicherer in Europa, ungefähr weitere 4.000 in den USA und viele in Asien, deren Zahl schwer zu schätzen ist", sagte der Vorstandschef der Zurich Insurance Group, Mario Greco, dem "Handelsblatt".

"Aber diese Zahl ist klar zu hoch. Wir werden in einigen Jahren deutlich weniger Assekuranzen haben." Als Auslöser macht der Italiener, der seit gut einem Jahr in Zürich an der Spitze steht, einen grundlegenden Wandel des Verbraucherverhaltens aus. "Die Kunden fangen an, das Wachstum des Marktes zu bestimmen, weil sie dorthin gehen, wo sie glauben, dass es am besten für sie ist", sagte Greco. "Der Markt wird sich deshalb stark konzentrieren – aber nicht durch Übernahmen, sondern dadurch, dass einige Firmen schlicht vom Markt verschwinden werden."

In ungewöhnlich deutlichen Worten warnt der Topmanager, der zuvor jahrelang die italienische Versicherung Generali geleitet hatte, damit vor einem massiven Branchensterben in den kommenden Jahren. Es würden sehr viele sein, die vom Markt verschwinden werden, sagte er voraus. "Die Versicherungsbranche wird keine homogene Industrie mehr bleiben, wo alle in einem Jahr ein bisschen wachsen oder alle etwas verlieren werden.

Der Markt wird sich drastisch in Gewinner und Verlierer aufteilen." Die Branche stehe vor der "größten Revolution, die sie je erlebt hat". So seien Big Data, Digitalisierung und intelligente Maschinen dabei, die Branche nachhaltig zu verändern. Denn immer mehr Kunden schlössen Policen über Computer, Tablet und Smartphone ab. Laut einer Studie der Beratungsfirma Bain informieren sich bereits 33 Prozent aller Befragten über Sachversicherungen auf digitalen Kanälen, 22 schließen die Versicherung auch online ab.

Der Zurich-Vorstandschef selbst erteilte für seinen Konzern einer Großakquisition eine klare Absage. "Ich kann nur sagen, dass wir keinerlei Interesse an größeren M&A-Transaktionen haben", kündi! gte Grec o an. "Natürlich tätigen wir weiter Transaktionen, aber dabei konzentrieren wir uns auf geografische Gebiete oder bestimmte Produktlinien."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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