Zahl der Firmenpleiten geht im Juni erneut zurück
Archivmeldung vom 09.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Zahl der Firmenpleiten ist im Juni zum zweiten Mal in Folge gesunken. Insgesamt zählten die Forscher des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) 1.169 Pleiten von Personen- und Kapitalgesellschaften. Die weitere Entwicklung des Insolvenzgeschehens im Sommer sei jedoch mit Unsicherheit behaftet.
Der aktuelle Wert liegt mit 11 Prozent höher als im Juni vorigen Jahres 
und 24 Prozent über dem Juni-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also 
vor der Corona-Pandemie. Der Rückgang bei den Insolvenzen kommt in der 
Breite an. So lagen im Juni die Zahlen in allen Branchen zum Teil 
deutlich unter dem jeweiligen Höchstwert der vergangenen Jahre. Dieser 
wurde in vielen Branchen im April 2024 erreicht.
Die Analyse des 
IWH zeigt, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren 
Insolvenz im Juni gemeldet wurde, gut 9.500 Arbeitsplätze betroffen 
waren. Die Zahl der betroffenen Beschäftigten liegt damit unter dem Wert
 vom Mai. Verglichen mit Juni 2023 sind die Zahlen der von 
Großinsolvenzen betroffenen Beschäftigten im Juni 2024 etwa ein Drittel 
niedriger. In einem durchschnittlichen Juni der Jahre 2016 bis 2019, 
also vor der Corona-Pandemie, waren mit ca. 11.000 betroffenen Jobs 
etwas mehr Arbeitsplätze gefährdet als im vorigen Monat.
Das IWH 
erhebt Frühindikatoren, die dem Insolvenzgeschehen um etwa zwei bis drei
 Monate vorausgehen. Diese Werte waren zwischen Januar und April 
deutlich gesunken. Deshalb hatte Steffen Müller, Leiter der 
IWH-Abteilung Strukturwandel und Produktivität sowie der dort 
angesiedelten Insolvenzforschung, für Mai und Juni sinkende 
Insolvenzzahlen prognostiziert. Da die Frühindikatoren im Mai erneut 
angestiegen, aber im Juni wieder gesunken sind, ergibt sich für den 
weiteren Trend ein unscharfes Bild.
"Wir rechnen damit, dass die 
Insolvenzzahlen im Juli wieder leicht nach oben gehen werden", sagte 
Müller. Für die weiteren Monate zeichne sich aber noch kein stabiler 
Trend ab.
Schließungen großer Arbeitgeber können zu hohen und 
dauerhaften Einkommens- und Lohnverlusten bei den betroffenen 
Beschäftigten führen. Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs 
liefert zudem eine gute Annäherung der Gesamtzahl der von Insolvenz 
betroffenen Arbeitsplätze.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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