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Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser fordert Führungswechsel bei deutschen Banken

Archivmeldung vom 11.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall kritisiert massiv das Verhalten deutscher Banken in der Finanzkrise und fordert einen Personalwechsel in den Führungsetagen der Banken.

"Der Bankensektor muss die gespannten Schutzschirme nicht nur zur Sanierung der eigenen Bilanzen verwenden, sondern auch, um die reale Wirtschaft zu unterstützen", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zu stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Ein Ziel des Schirms sei es gewesen, dass die Banken nicht in eine Angststarre verfielen und damit die gesamte Wirtschaft mit in den Abgrund rissen, sagte Kannegiesser. Doch: "Derzeit passiert noch viel zu wenig in dieser Richtung."

Kannegiesser forderte im stern.de-Interview die Banken auf, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Notwendig sei eine neue Bereitschaft, mit dem Umfeld zu kommunizieren und Fehler einzugestehen. Hierzu sei neues Personal notwendig. "In den Führungsetagen der Banken hat sich zwar schon einiges geändert, aber vielleicht braucht die eine oder andere Bank auch neues Führungspersonal, um diese offene Kommunikation umzusetzen", sagte Kannegiesser zu stern.de.

Der Gesamtmetall-Präsident hält angesichts der Finanzkrise weiteren politischen Druck auf die Banken für angebracht. Viele Unternehmen hätten bereits jetzt Probleme, notwendige Kredite zu bekommen, o Kannegiesser. "Das Misstrauen der Banken gegenüber den eigenen Kunden ist um einiges größer geworden", sagte Kannegiesser. Zwar könne der Bankensektor kaum dazu gezwungen werden, Kredite zu vergeben. Ein "gewisser öffentlicher Druck" sei aber wichtig, um eine Kreditklemme zu verhindern.

Zugleich geißelte der Gesamtmetall-Chef am Tag des EU-Gipfels konjunkturpolitische Alleingänge einzelner Mitgliedsstaaten. Dabei nahm er vor allem Frankreich ins Visier: Dort sei viel angekündigt und nur wenig umgesetzt worden. "Was in anderen Ländern passiert, hat auch viel mit Aktionismus und Schaumschlägerei zu tun. Es kann doch nicht nur darum gehen, Schaum zu schlagen, um das Publikum möglichst schnell zufrieden zu stellen", sagte Kannegiesser.

Konsumgutscheine lehnte Kannegiesser grundsätzlich ab. "Wir brauchen jetzt Maßnahmen, von denen die Menschen überzeugt sind, dass sie langfristig wirken. Jedem ein paar Hundert Euro in die Tasche zu schieben, reicht nicht. So etwas wirkt allenfalls wie ein Strohfeuer." Damit widersprach Kannegiesser der Gewerkschaft IG Metall. Diese hatte am Donnerstag in Berlin einen Vorschlag für ein Konjunkturprogramm vorgelegt, das unter anderem die Ausgabe von Konsumgutscheinen befürwortete.

Quelle: stern

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