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Porsche stellt fast komplett auf Turbos um

Archivmeldung vom 15.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Porschewerk Stuttgart
Porschewerk Stuttgart

Foto: FAEP
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Porsche kündigt die komplette Umstellung der Triebwerke von Saugmotoren auf Turbos an - und hält sich eine kleine Hintertür offen. »Aufgrund der CO2-Problematik sind wir gezwungen, auf Turbotriebwerke umzustellen. Aber wir diskutieren darüber, ob wir nicht als Nischenangebot ab und an einen Saugmotor anbieten werden. Auch wenn ein Turbo natürlich viel Spaß macht. Ein Sauger ist ein Sauger - und den Spaß an dieser Technik wollen wir den Kunden eigentlich nicht nehmen«, sagt Porsche-Vorstand Matthias Müller (61) dem in Bielefeld erscheinenden WESTFALEN-BLATT (Freitagausgabe).

Mit Blick auf die vergangenen vier Jahre mit ständig steigenden Verkaufs- und Umsatzzahlen gibt Müller zu: »Wachstum ist anstrengend. Wachstum kostet Geld, erhöht die Fixkosten, bedeutet mehr Mitarbeiter. Die Zahl der Porsche Mitarbeiter hat sich fast verdoppelt. Da müssen wir natürlich aufpassen, dass unsere Unternehmenskultur keinen Schaden nimmt. Unter diesen Gesichtspunkten habe ich zwar keine Angst, aber zumindest großen Respekt vor dem Wachstum. Uns muss allen bewusst sein, dass die Herausforderungen mit zunehmender Unternehmensgröße nicht einfacher werden. Gleichwohl erfülle ihn das Ergebnis 2014 mit Stolz. »Man ist zufrieden, dass wieder ein Geschäftsjahr erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Das ist ja schließlich kein Selbstläufer. Da zeigen sich auch immer wieder Probleme, die es zu lösen gilt. Es gibt beispielsweise Märkte, die schwächeln, oder wir müssen uns mit der Qualität beschäftigen.« In diesem Zusammenhang bezeichnete der Rückrufe als »Phänomen der gesamten Autoindustrie«. Es vergehe kaum eine Woche, in der es keine Aktion gebe. »Ich will es mir nicht leicht machen und die Schuld den Zulieferern geben. Doch es gibt immer wieder mal fehlerhaft angelieferte Bauteil-Chargen. Und man sieht es dem Bauteil zunächst nicht an, ob es schadhaft ist. Verbaut im Fahrzeug kann es dann zu einem Problem führen. Solche Fälle haben wir gehabt, wenn auch zum Glück nur im bescheidenen Umfang. « Um das zu verhindern kündigte der Porsche-Chef an, »bei der Qualitätssicherung noch früher im Vorfeld« zu agieren. »Doch auch die Lieferanten müssen schlichtweg noch sorgfältiger werden. Die machen das ja nicht aus bösem Willen. Da wird zum Beispiel ein Fertigungsverfahren verändert, weil es scheinbar noch besser oder einfacher ist. Wenn das aber schiefgeht, hat das fatale Folgen. Das heißt für uns aber auch, dass wir unsere Spezifikationen noch konkreter fassen müssen, um das Risiko weiter zu verringern.« Zum Thema Produktionsstandort Deutschland und einer möglichen Verlagerung stellt Müller klar: »Wenn sich die Notwendigkeit wirklich ergeben sollte, dann muss man reagieren. Bevor man einen wichtigen Markt aufgrund von Handelshürden wie der Besteuerung oder Zollregelungen komplett aufgibt, wird man dort Autos produzieren müssen. Aber bisher ist das nicht absehbar. Allein unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten rentiert sich eine Fabrik erst ab 100 000 Einheiten. Und wir haben kein Modell, dass wir in dieser Größenordnung beispielsweise in China verkaufen. Also macht das rein rechnerisch keinen Sinn. Dessen ungeachtet beobachten wir die Entwicklung auf den Märkten genau um zu sehen, ob sich diese Frage irgendwann ergeben könnte. Wenn das so ist, müssen wir uns damit beschäftigen und dann werden wir auch eine Lösung finden.« Erweiterungen in Deutschland seien derzeit nicht vorgesehen. »Wir haben ja nun gerade Leipzig deutlich vergrößert, Stuttgart erneuert. In Osnabrück wird kräftig und gut produziert. Im letzten Jahr haben wir fast 190.000 Fahrzeuge gebaut, damit sind unsere Kapazitäten noch nicht komplett ausgeschöpft. Eine erneute Vergrößerung der Produktionsstätten benötigen wir zunächst nicht. Da ist auch Vorsicht geboten. Übernehmen wollen wir uns nicht. Neue Arbeitszeitmodelle wären ein erster Weg, um auf eine höhere Nachfrage zu reagieren. Und es wird auch weitere Einstellungen geben. Aber nicht mehr in der Rasanz wie bisher. Die Zahl von derzeit 22 000 Mitarbeitern dürfte bis Ende 2018 auf etwa 25 000 wachsen.«

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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