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Sechs weibliche Führungskräfte erheben wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung Sammelklage gegen Dresdner Kleinwort Wasserstein und andere Einzelpersonen

Archivmeldung vom 10.01.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Heute morgen hat eine Gruppe von sechs weiblichen derzeitigen Führungskräften wegen sexueller Diskriminierung im Southern District von New York eine Sammelklage gegen Dresdner Kleinwort Wasserstein ("DrKW") eingereicht, ein deutsche Anlagebank, deren Muttergesellschaft die Dresdner Bank AG ist, ein Mitglied der Allianz Gruppe.

Die Klage erfolgte am Vorabend des DrKW 'German Investment Seminar', das diese Woche in New York stattfindet, und nur wenige Wochen, nachdem DrKW den Rücktritt des früheren CEO Andrew Pisker verkündet hat. Die sechs derzeitigen Führungskräfte waren insgesamt über 50 Jahre bei DrKW beschäftigt.

Gemäss der 70 Seiten umfassenden Klage sehen sich Frauen bei DrKW einer 'gläsernen Decke' (unsichtbaren Barriere) gegenüber, die ihnen den beruflichen Aufstieg, die gleiche Vergütung, die ihre männlichen Kollegen erhalten, und die Gleichberechtigung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen verwehrt. Die Klage verfügt über entlarvendes statisches Beweismaterial, das das Fehlen von Frauen in den oberen Etagen belegt und verschiedene Arten von diskriminierendem und rachsüchtigem Verhalten beschreibt, u.a. Berichte über den Ausschluss von Kunden-Meetings in Strip-Clubs, abschätzige Bemerkungen bezüglich des Mutterschaftsurlaubs und andere sexuelle Anspielungen, die routinemässig am Arbeitsplatz gemacht werden. Frauen machen weniger als zwei Prozent der Marketing Directors in der Capital Markets Division bei DrKW aus.

"Die 'gläserne Decke' ist bei Dresdner leider alltägliche Realität. Ich werde diesen Prozess mit den anderen fünf Klägerinnen zusammen bis zum Schluss durchfechten, und wir freuen uns alle darauf, vor einer New Yorker Jury zu erscheinen und unseren Fall darzulegen", so Jyoti Ruta, Director und eine der Klägerinnen der Sammelklage. "Wir sind zuversichtlich, dass wir aus diesem Rechtsstreit als Sieger hervorgehen und schliesslich dem Rest der Finanzgemeinde beweisen werden, dass man nicht ständig Frauen diskriminierend behandeln kann, ohne die entsprechende Rechnung dafür präsentiert zu bekommen. Unser neuer CEO, Dr. Stefan Jentzsch, wird diesem Rechtsstreit hoffentlich Beachtung schenken und unverzüglich die notwendigen Schritte unternehmen, um das Missverhältnis in der Behandlung zwischen Männern und Frauen zu korrigieren", sagte Joanne Hart, Director und ebenfalls Klägerin der Sammelklage.

Douglas H. Wigdor, der führende Rechtsanwalt in dem Fall gegen Wal-Mart, bei dem kürzlich wegen Diskriminierung auf Grund einer Behinderung ein Geschworenenurteil in Höhe von 7,5 Mio. US-Dollar erzielt wurde, erklärte Folgendes: "Dresdner lebt in einer Welt, in der Frauen als Bürger zweiter Klasse behandelt werden und sich mit abfälligen Bemerkungen, dem Ausschluss von Kundenbesprechungen, ungenügenden Aufstiegsmöglichkeiten und ungleicher Bezahlung abfinden müssen. Wir erwarten zwar, dass Dresdner eine Art Erklärung abgeben wird, derzufolge Chancengleichheit in allen Aspekten des Beschäftigungsverhältnisses geboten wird, die unleugbaren Tatsachen, die in dieser Klage enthalten sind, untergraben aber diese hohlen Phrasen restlos."

Die als Sammelklage abgefasste Klage ist darauf abgestellt, eine breitere Schicht von weiblichen Angestellten bei DrKW zu repräsentieren. Sie beschreibt in detaillierter Form die gezielten Bemühungen des Unternehmens, Frauen in einkommensschwache Rollen abzudrängen, während die Leckerbissen den männlichen Kollegen zugeschanzt werden. So wird beispielsweise in der Klage behauptet, dass drei der Klägerinnen nach Ablauf ihres Mutterschaftsurlaubs von vielversprechenden Abschlüssen abgezogen und in Positionen untergebracht wurden, die keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten mehr boten.

Die Klage macht Ansprüche gegen eine Anzahl von Führungskräften bei DrKW geltend, die sich unmittelbar an dem diskriminierenden Verhalten beteiligten. Zu ihnen gehören u.a. Klaus Tanner, Managing Director und Co-Head von Equity Sales, Nordamerika; Neil Winward, Managing Director, Global Head von Structured Finance/Alternative Markets und einer der Co-Heads von Global Capital Markets, Nord- und Südamerika; Gregory Raykher, Managing Director und Head der Principal and Client Transactions Group innerhalb der Abteilung Structured Finance; Julian Plant, Managing Director und Co-Head von Equity Sales, Nordamerika; Rupert Fraser, Managing Director und Global Head von Sales Trading; Frederick Bond, Managing Director und Head von North American Sales Trading; Robert Boyd, Managing Director der High Grade Financing Group; David Waller, Managing Director und Global Head von Corporate Communications; Karen Cooperman, Director und Head von Corporate Communications, Nordamerika; JamesPickering, Teilhaber und früherer Head von Corporate Communications, Nordamerika; Williame Bristowe, früherer Managing Director und Head von EquitySales, Nordamerika; und Stephen Brooks, früherer Managing Director und Chief Operating Officer von DrKW Americas, Nordamerika.

Kate Webber, beratende Anwältin für die Frauengruppe, stellte fest: "Ich als Frau war besonders schockiert über die eklatante Diskriminierung bei DrKW und fühlte mich persönlich bewegt von dem Kampf der Klägerinnen, in einem Unternehmen vorwärts zu kommen, das dies mit allen Mitteln zu verhindern sucht. Diese Klage liefert einen Beitrag zu der Frauensache, indem sie gegen die 'gläserne Decke' Stellung bezieht."

Informationen über Thompson Wigdor & Gilly: Thompson Wigdor & Gilly LLP http://twglawyers.com/ ist eine Firma, die sich auf die Abwicklung hochkarätiger, komplexer Prozesse und Untersuchungen spezialisiert hat, aber auch Klienten in weiten Bereichen materiell-rechtlicher Angelegenheiten berät, wozu u.a. das Arbeitsrecht,Strafrecht, Sport- und Unterhaltungsrecht, Betriebsverfassungsrecht und die Bürgerrechte gehören.

Quelle: Pressemitteilung Douglas H. Wigdor

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