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EKD-Ratsvorsitzender für höheren Mindestlohn

Archivmeldung vom 13.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, fordert die Anhebung des Mindestlohns. Millionen Arbeitnehmer im Land könnten nichts ansparen, sagte Bedford-Strohm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Im reichen Deutschland wird von ganz vielen Menschen für unter zehn Euro die Stunde gearbeitet." Jeder dritte Job im Osten und jeder fünfte Job im Westen sei davon betroffen.

"Das ist mit dem Anspruch einer sozialen Marktwirtschaft nicht vereinbar", so der bayerische Landesbischof. Deutschland habe im europäischen Vergleich zu viele Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiteten. "Unserem Land geht es nicht so gut, wie oft pauschal behauptet wird", sagte Bedford-Strohm weiter. "Es ist nicht mehr zu rechtfertigen, dass so viele Menschen nicht vom wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands profitieren."

Zu viele würden brutto weniger als 2.000 Euro verdienen, kritisierte er. "In den Großstädten können solche Menschen weder die horrenden Mieten bezahlen, noch ihren Kindern eine Perspektive bieten." Derzeit gilt in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,84 Euro je Stunde. Die Mindestlohn-Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern legt die Höhe alle zwei Jahre neu fest. Der EKD-Ratsvorsitzende sagte, er hüte sich davor, beim Mindestlohn "einen bestimmten Betrag quasi mit bischöflichem Segen zu versehen".

"Die Wirtschaft muss den Menschen dienen. Die Maximierung der Gewinne kann nicht das Hauptziel sein." Die Kirche mische sich parteipolitisch nicht ein, "aber in dieser einen Frage sind wir hochpolitisch: Das Thema soziale Gerechtigkeit muss im Bundestagswahlkampf eine zentrale Rolle spielen". Er hoffe, dass die Kirche künftig stärker als Stimme der Schwachen wahrgenommen werde, als es derzeit der Fall sei. "Eine Kirche, die sich nicht um die Armen kümmert, ist nicht die Kirche Jesu Christi. Das müssen wir deutlicher sagen", fügte er an. "Es gibt dafür in der jetzigen politischen Lage genug Anlass."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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