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Vorstand und Aufsichtsrat der HSH Nordbank geraten offenbar wieder stärker unter Druck

Archivmeldung vom 24.07.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: HSH Nordbank
Bild: HSH Nordbank

Nach Informationen von NDR Info und der Süddeutschen Zeitung sehen die Ermittler bisherige Rechtsgutachten, die den Chef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, entlasten, äußerst kritisch. Konkret geht es um ein Gutachten der Kanzlei Freshfields, das HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper bisher als wegweisend bezeichnet hatte. In dem unter Verschluss gehaltenen Papier wird vor allem HSH-Chef Nonnenmacher von dem Vorwurf der Pflichtverstöße entlastet.

Auch der Inhalt eines Briefwechsels zwischen der Bankenaufsicht Bafin und der HSH Nordbank liest sich anders als das Freshfields-Gutachten. Freshfields hatte darin unter anderem die Informationspolitik der Nordbank gegenüber der Aufsichtsbehörde verteidigt. Nach Ansicht der Bafin und auch der Bundesbank hatte die HSH Nordbank dagegen Ende 2007 Teile des verlustreichen Milliarden-Geschäfts Omega 55 verheimlicht, weil die Bankenaufsicht es sonst nicht als bilanzwirksam anerkannt hätte.

HSH-Aufsichtsratschef Kopper ließ über einen Sprecher erklären, er stehe nach wie vor zu dem Gutachten. Vom zuständigen Freshfields-Anwalt war bisher keine Stellungnahme zu erhalten. Der Jurist hatte noch Ende Mai versucht, das Vorgehen der HSH Nordbank vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in Kiel zu verteidigen. Das Gutachten ist zudem für die Landesbank von Bedeutung, weil die Staatsanwaltschaft weiterhin gegen Bankchef Nonnenmacher ermittelt.

In den Fokus ist erneut auch die Arbeit des früheren HSH-Aufsichtsrats gerückt. Aus Protokollen des Gremiums geht hervor, dass sich der Aufsichtsrat nur am Rande mit riskanten Milliardengeschäften der Bank beschäftigt hat. So diskutierte der Risikoausschuss beispielsweise intensiv über die Frage, in welchem Bahnhof ein von der Landesbank finanzierter Zug nach Sylt starten soll. In der gleichen Sitzung im Jahr 2005 wurde dagegen nur am Rande erörtert, ob die HSH Nordbank in einem so genannten Schnellankaufverfahren mit einer Milliarde Dollar in Kreditversicherungen für US-Studenten-Darlehen einsteigen soll. Ähnlich knapp diskutierte der Aufsichtsrat ein Jahr später, ob die HSH auch für weitere komplizierte Wertpapiere ein Schnellankaufverfahren durchführen solle. Dieses Verfahren wurde im Zuge der Finanzkrise von Prüfern als hoch problematisch bezeichnet und als ein Grund für die hohen Verluste der Landesbank genannt.

Derzeit prüft die Kanzlei Freshfields im Auftrag des Vorstands der HSH Nordbank, ob es im Aufsichtsrat zu Pflichtverstößen gekommen ist.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk

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