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United-Internet-Chef will viertes Mobilfunknetz für Deutschland

Archivmeldung vom 26.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de

Kurz vor der Festlegung der Spielregeln für die nächste Mobilfunkauktion kommt es zum Schlagabtausch zwischen den Telekommunikationsunternehmen. "Die Politik sollte sich wieder für ein viertes Mobilfunknetz entscheiden, damit mehr Wettbewerb möglich wird", sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth der "Welt". Dafür müssten aber die entsprechenden Weichen in den Vergabebedingungen gestellt werden.

Die Bundesnetzagentur bereitet derzeit die Bedingungen für die Vergabe der Frequenzen vor, auf die dann ein Mobilfunknetz der fünften Generation (5G) aufsetzen soll. Um die Frequenzen in diesem Jahr zu vergeben, müssten die Spielregeln noch vor dem Sommer festgelegt werden. Netzagentur-Präsident Jochen Homann hält eine Versteigerung vor Jahresende für möglich. Wer sich an der Auktion neben den drei Mobilfunknetzbetreibern Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica noch beteiligen wird, ist derzeit unklar. United-Internet-Chef Dommermuth scheint nun ein Engagement zu erwägen. "Das hängt vom politischen Willen ab", sagte er der Zeitung.

"Ein neuer Anbieter ist aber auf jeden Fall darauf angewiesen, Roaming-Vereinbarungen in Deutschland schließen zu können, also während des langjährigen Aufbaus seines modernen 5G-Netzes vorhandene Mobilfunknetze kostenpflichtig mitzunutzen, so wie es beim Aufbau des O2-Netzes möglich war." Ansonsten würde ein neuer Anbieter anfangs nur in wenigen Regionen Funkverbindungen bereitstellen können, was Kunden heutzutage nicht mehr akzeptierten. "Gäbe es eine solche nationale Roaming-Verpflichtung, würde ich mir das Thema ansehen. Ohne Roaming wird es in Deutschland kein viertes Netz geben", sagte Dommermuth. Tatsächlich war dies die Vorgehensweise, um in Deutschland ein viertes Mobilfunknetz aufzubauen, welches heute von Telefónica/O2 betrieben wird. Zum Start hatte das Vorgängernetz Viag Interkom seinen Kunden die Möglichkeit gegeben, im Netz der Telekom zu telefonieren, wenn das Viag-Interkom-Netz nicht verfügbar war.

Dieses nationale Roaming wurde später wieder abgestellt, als das eigene Netz eine ausreichende Abdeckung erreichte. Durch die Übernahme von E-Plus durch Telefónica ist auch die Zahl der Mobilfunknetze in Deutschland von vier auf drei zurückgegangen. Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter lehnt eine Vorgabe für nationales Roaming für einen vierten Betreiber in den Frequenzbedingungen ab. "Dann wird man vier schlechte Netze haben", sagte er der "Welt". Der Anreiz für Investitionen in die Netze würde in diesem Fall fehlen. "Die Frage ist, ob man politisch wirklich einen Anreiz für Investitionen geben will oder nicht." Der lebendige Wettbewerb zeige, dass es mit drei Infrastruktur-Anbietern genug Konkurrenz gebe. "Man sieht ja, wie die Fetzen fliegen." Die für ein 5G-Netz umfangreichen Investitionen würden in der benötigten Höhe nicht stattfinden, wenn sie sich nicht wieder verdienen ließen. "Niemand wird seine Investoren überzeugen können, in eine Unsicherheit hinein und in ein schlechtes Geschäftsmodell zu investieren", sagte Ametsreiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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