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Massiver Widerstand gegen geplante 500 Millionen Euro Investition des Duisburger Chemiekonzerns PCC

Archivmeldung vom 12.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Foto: Jim Evans
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Duisburger Chemieunternehmen PCC plant den Bau mehrerer Störfallanlagen zur Produktion von Ethylenoxid (EO) und EO-Folgeprodukten auf dem Gelände der Evonik in Niederkassel, südlich von Köln. Nach eigenen Angaben möchte PCC insgesamt 500 Millionen Euro investieren und bis zu 200 neue Arbeitsplätze schaffen.

Gegen das Investitionsprojekt formiert sich seit Monaten zunehmender Widerstand innerhalb der Bevölkerung und der lokalen Politik. Ethylenoxid ist nicht nur hochexplosiv, sondern auch krebserregend, erbgutverändernd und reproduktionstoxisch. Erst im Januar 2020 sind durch eine Explosion einer derartigen Anlage im spanischen Tarragona 3 Menschen ums Leben gekommen. Anwohner fürchten um ihre Sicherheit und sehen den Standort in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung mit zahlreichen empfindlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten als ungeeignet an.

Die neu gegründete Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid e.V. appelliert an die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens PCC, den Bau der Anlage nicht gegen den Willen der Bevölkerung und der lokalen Politik durchzusetzen. Die Kommunalpolitik hat sich einstimmig über alle Parteien bereits gegen das Vorhaben ausgesprochen. Führende Umweltverbände wie der BBU und BUND warnen vor den Risiken für die Sicherheit der Bevölkerung in dicht bewohntem Gebiet.

Verstärkt werden die Bedenken durch Medienberichte aus Island, wo PCC seit 2018 eine Siliziummetall-Produktionsanlage betreibt; mit 265 Millionen Euro bis dato das größte Investitionsprojekt des Unternehmens. Laut Firmenaussagen ist die Produktionsanlage weltweit eine der modernsten und umweltfreundlichsten Anlagen ihrer Art. Nach isländischen Medienberichten kam es seit Inbetriebnahme zu technischen Problemen und Zwischenfällen. Weiteren Medienberichten zufolge war das Silizium-Werk schon vor Corona in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Hiernach wurde im März 2020 eine Refinanzierung notwendig, da aufgrund des verschlechterten Marktumfeldes die beteiligten isländischen Investoren außerplanmäßige Abschreibungen von durchschnittlich 80 % auf ihr Beteiligungskapital, sowie in unbekannter Höhe auf gewährte nachrangige variable Anleihen tätigten. Ebenso wurde berichtet, dass seit Sommer 2020 die Produktion für unbestimmte Zeit stillsteht; 80 von 130 Mitarbeitern seien kurzfristig entlassen worden.

Ähnliche Probleme wie in Island könnten nach Meinung der Bürgerinitiative bei den geplanten Anlagen für Ethylenoxid sogar schwerwiegendere Folgen haben, wie das Beispiel Tarragona zeigt.

Quelle: Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid e.V. (ots)

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