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Inflationsrate im Oktober 2024 bei +2,0 % Inflationsrate zieht wieder an

Archivmeldung vom 12.11.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im Oktober 2024 bei +2,0 %. Damit hat die Inflationsrate wieder angezogen, nachdem sie in den beiden Vormonaten September 2024 (+1,6 %) und August 2024 (+1,9 %) unter zwei Prozent gefallen war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wirkten im Oktober 2024 insbesondere die Preiserhöhungen bei Nahrungsmitteln und die weiterhin überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend.

Die Preisentwicklung bei Energie dämpfte hingegen die Inflationsrate auch im Oktober 2024, jedoch weniger stark als in den Monaten zuvor. Gegenüber dem Vormonat September 2024 stiegen die Verbraucherpreise im Oktober 2024 um 0,4 %.

Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,3 % gegenüber Oktober 2023

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im Oktober 2024 um 2,3 % höher als im Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich damit binnen Jahresfrist verstärkt, nach +1,6 % im September 2024 und +1,5 % August 2024. Merklich teurer gegenüber Oktober 2023 blieben im Oktober 2024 Speisefette und Speiseöle (+21,3 %, darunter Butter + 39,7 % und Olivenöl: +28,1 %). Auch für andere Nahrungsmittelgruppen wie Obst (+4,2 %), Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,6 %), sowie Gemüse (+3,2 %) mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher im Oktober 2024 mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.

Energieprodukte verbilligten sich um 5,5 % gegenüber Oktober 2023

Die Preise für Energieprodukte lagen im Oktober 2024 um 5,5 % deutlich niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang hat sich damit abgeschwächt, nach -7,6 % im September 2024. Binnen Jahresfrist gingen im Oktober 2024 sowohl die Preise für Kraftstoffe (-8,9 %) als auch für Haushaltsenergie (-3,2 %) zurück. Bei der Haushaltsenergie konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem von günstigeren Preisen für leichtes Heizöl (-13,4 %) und Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-12,7 %) profitieren. Auch Strom (-5,5 %) und Erdgas (-0,8 %) verbilligten sich gegenüber Oktober 2023. Hingegen war Fernwärme (+31,7 %) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.

Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie bei +2,9 %

Im Oktober 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +3,0 %. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im Oktober 2024 mit +2,9 % etwas niedriger. Die beiden Kenngrößen liegen seit Januar 2024 deutlich über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Waren verteuerten sich gegenüber Oktober 2023 um 0,4 %

Waren insgesamt verteuerten sich von Oktober 2023 bis Oktober 2024 um 0,4 %. Die Preise für Verbrauchsgüter (+0,5 %) erhöhten sich etwas stärker als die Preise für Gebrauchsgüter (+0,2 %). Im Einzelnen wurden neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+2,3 %) einige Waren deutlich teurer, vor allem alkoholfreie Getränke (+6,8 %) und Tabakwaren (+6,6 %). Preisrückgänge hingegen gab es neben der Energie (-5,5 %) beispielsweise auch bei Möbeln und Leuchten (-1,2 %).

Dienstleistungen verteuerten sich binnen Jahresfrist überdurchschnittlich um 4,0 %

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Oktober 2024 um 4,0 % über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Der Preisauftrieb hat sich im Oktober 2024 sogar noch einmal verstärkt. Im September 2024 hatte die Teuerung von Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat bei +3,8 % gelegen. Von Oktober 2023 bis Oktober 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+15,2 %, darunter Versicherungen für den Verkehr: +31,9 %), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+7,9 %) und für Gaststättendienstleistungen (+6,8 %). Merklich teurer waren unter anderem auch Pauschalreisen (+5,8 %), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,4 %) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+4,7 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,1 % und damit knapp über der Inflationsrate. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-0,8 %).

Preise für Mineralölprodukte stiegen gegenüber dem Vormonat um 1,6 %, Nahrungsmittel kosteten 0,8 % mehr als einen Monat zuvor

Im Vergleich zum September 2024 stieg der Verbraucherpreisindex im Oktober 2024 um 0,4 %. Die Preise für Energie insgesamt stiegen um 0,4 %, teurer wurden Mineralölprodukte (+1,6 %, darunter leichtes Heizöl: +5,6 %; Kraftstoffe: +1,3 %). Auch Nahrungsmittel insgesamt verteuerten sich binnen Monatsfrist (+0,8 %). Auffällig war hier einerseits der erneute Preisanstieg für Butter (+9,9 % gegenüber September 2024) und anderseits der deutliche Preisrückgang bei Zucker (-19,9 % gegenüber September 2024). Zudem zogen vor allem die Preise von Gemüse (+2,1 %) und Obst (+1,8 %) an. Darüber hinaus standen im Oktober 2024 beispielsweise den gestiegenen Preisen für Bekleidungsartikel (+1,5 %) Preisrückgängen bei Pauschalreisen (-1,9 %) gegenüber.

Methodische Hinweise:

Eine Übersicht mit Erläuterungen zu den unterschiedlichen Maßnahmen der Bundesregierung und der Wirksamkeit auf den Verbraucherpreisindex ist im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) wird im Euroraum zu Zwecken der Geldpolitik verwendet. Der Verbraucherpreisindex (VPI) und HVPI unterscheiden sich neben der Verwendung zudem im Erfassungsbereich, in der Methodik und der Gewichtung. Diese Unterschiede erklären die Abweichungen zwischen VPI und HVPI für Deutschland. Bei der Berechnung des VPI werden anders als beim HVPI zusätzlich die Ausgaben der privaten Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum, für Glücksspiel und für den Rundfunkbeitrag berücksichtigt. Zudem werden die Gütergewichte des HVPI jährlich aktualisiert. Hierzu sind Erläuterungen im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes, die HVPI-Ergebnisse sowie ein Methodenpapier für den HVPI verfügbar.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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