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20,6 % der Bevölkerung Deutschlands von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

Archivmeldung vom 05.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org
Behördenschild des StatistischesnBundesamtes. Bild: Kandschwar / wikipedia.org

20,6 % der Bevölkerung in Deutschland - das sind 16,5 Millionen Menschen - waren 2014 von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. 2013 hatte dieser Anteil bei 20,3 % (16,2 Millionen Menschen) gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Ergebnissen der Erhebung LEBEN IN EUROPA (EU-SILC) weiter mitteilt, war der Anteil armer oder sozial ausgegrenzter Menschen in der gesamten Europäischen Union in beiden Jahren mit 24,4 % (2014) beziehungsweise 24,5 % (2013) deutlich höher als in Deutschland.

Eine Person gilt als von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn mindestens eine der folgenden drei Lebenssituationen zutrifft: Ihr Einkommen liegt unter der Armutsgefährdungsgrenze, die Person ist also von Armut bedroht, ihr Haushalt ist von erheblicher materieller Entbehrung betroffen, oder sie lebt in einem Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung.

Danach war mit 16,7 % der Bevölkerung jede sechste Person in Deutschland im Jahr 2014 von Armut bedroht. Das entsprach rund 13,3 Millionen Menschen. Der Anteil dieser armutsgefährdeten Personen hat sich damit seit 2013 (16,1 %) erhöht. Eine Person gilt nach der EU-Definition für EU-SILC als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt (Schwellenwert der Armutsgefährdung). 2014 lag dieser Schwellenwert für eine alleinlebende Person in Deutschland bei 987 Euro im Monat und damit etwas höher als im Berichtsjahr 2013 (979 Euro im Monat). Für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren lag der Schwellenwert im Berichtsjahr 2014 bei 2 072 Euro im Monat.

5,0 % der Bevölkerung in Deutschland waren im Jahr 2014 von erheblicher materieller Entbehrung betroffen. Das bedeutet, dass ihre Lebensbedingungen aufgrund von fehlenden Mitteln eingeschränkt waren. Sie waren zum Beispiel nicht in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen, ihre Wohnungen angemessen zu beheizen oder eine einwöchige Urlaubsreise zu finanzieren.

10,0 % der Bevölkerung unter 60 Jahren lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung. Das bedeutet, dass die tatsächliche Erwerbsbeteiligung der erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder insgesamt weniger als 20 % betrug.

EU-weit waren 17,2 % der Bevölkerung von Armut bedroht, 9,0 % von erheblicher materieller Entbehrung betroffen, und 11,0 % lebten in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung.

Weitere Ergebnisse aus LEBEN IN EUROPA 2014 sowie methodische Erläuterungen und Publikationen sind über die Internetseiten des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de im Bereich Zahlen & Fakten -> Einkommen, Konsum, Lebensbedingungen, Wohnen -> Lebensbedingungen, Armutsgefährdung verfügbar. Methodische Erläuterungen zur Erhebung LEBEN IN EUROPA sowie zur Berechnung von Armutsgefährdung und sozialer Ausgrenzung sind auf der Themenseite unter "Erläuterungen zur Statistik" zu finden.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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