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VDA-Chef Wissmann warnt vor Industrie-Abwanderung aus Deutschland

Archivmeldung vom 03.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Matthias Wissmann Bild: Matthias Wissmann
Matthias Wissmann Bild: Matthias Wissmann

Der Chef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, hat die Bundesregierung vor einer Abwanderung der deutschen Industrie gewarnt: "Es gilt sicherzustellen, dass Deutschland nicht durch einen stetigen Anstieg der Energiekosten seine Wettbewerbsfähigkeit als Industriestandort beschädigt", sagte Wissmann der "Welt".

"Wir haben ein strategisches Interesse an der Erhaltung der Wertschöpfungskette in Deutschland. Die Gefahr der Abwanderung der Produktion ist nicht aus der Luft gegriffen", sagte er. Es gäbe bereits erste Warnsignale. Einzelne Unternehmen würden mit Verweis auf die Energiekosten ihre Produktion verlagern.

Wissmann, der auch Vizepräsident des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI) ist, forderte in einem Interview mit der "Welt" und der französischen Wirtschaftszeitung "Les Echos" Deutschland und Frankreich zu mehr Zusammenarbeit in der Industriepolitik auf. "Meine Hoffnung ist natürlich, dass wir auch seitens der Politik mehr französisch-deutsche Initiativen erleben werden, als dies in den letzten beiden Jahren der Fall war", sagte er.

Gemeinsam mit dem französischen Industrieverband MEDEF wolle der BDI "Reformen in ganz Europa anregen: Arbeitsmarkt, Steuerpolitik, Energiepolitik", sagte Wissmann. Vor allem in Frankreich sieht Wissmann dringenden Handlungsbedarf: "Wenn das Ziel der EU-Kommission, 20 Prozent industrieller Anteil bis 2020 in Europa, erreicht werden soll, muss es in Südeuropa, und auch in Frankreich, zu einer grundlegenden Reindustrialisierung kommen."

Die "industrielle Leistungsfähigkeit" Frankreichs habe "sehr abgenommen", sagte er. "Das liegt vor allem an dem starken Anstieg der Lohnstückkosten." Sie seien in Frankreich zwischen 2000 und 2012 um zwölf Prozent angestiegen, in Deutschland nur um fünf Prozent. Jüngste Reformankündigungen des französischen Präsidenten François Hollande deuteten darauf hin, dass dieser das Problem erkannt habe, sagte Wissmann: "Er sieht, dass eine zu hohe Belastung der Unternehmen bei Steuern und Sozialabgaben ein entscheidender Grund für die Misere ist. Die Frage ist, ob er daraus die Konsequenzen zieht. Die Hoffnung kann man jetzt haben", sagte Wissmann.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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