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Zahl der über 70-Jährigen, die arbeiten müssen, ist drastisch gestiegen

Archivmeldung vom 20.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de

Die Zahl der über 70-Jährigen, die in regulären Beschäftigungsverhältnissen oder Mini-Jobs tätig sind, ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Für Sozialverbände ist die Entwicklung ein Indiz für wachsende Altersarmut. NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) fordert eine "armutsfeste" Gestaltung der Renten.

Laut einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) arbeiteten  Ende März 2009 bundesweit rund  318.000 über 70-Jährige als geringfügig Beschäftigte. Ende März 2012 waren es bereits rund 389.000 - eine Steigerung um 22 Prozent. Noch deutlicher ist der Anstieg bei den über  70-Jährigen, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren. Ihre Zahl stieg um ein Drittel, nämlich von rund 42.000 auf knapp 56.000. "Es ist davon auszugehen, dass ein großer Teil der Betroffenen zur Altersarbeit gezwungen ist", sagte Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ, Dienstagausgabe). Schuld daran seien, so Bauer, die "mageren Rentenanpassungen der vergangenen Jahre". Nach Berechnung seines Verbandes liege der Kaufkraftverlust bei den Renten seit 2004 bei über zehn Prozent. Der Sozialverband VdK kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. "Ein Teil der älteren Menschen arbeitet sicher gerne auch noch im Alter, aber der größte Teil wird aus existenzieller Not dazu gezwungen", sagte Manuela Anacker, Sozialreferentin des nordrhein-westfälischen Landesverbandes, der NRZ. Ältere seien von den Preissteigerungen für Lebensmittel und bei den Energie- und Stromkosten besonders betroffen. "Mini-Jobs sind in der Regel keine Tätigkeiten, die der Selbstverwirklichung dienen, sondern eher der Aufstockung zu niedriger Renten", sagte NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider der NRZ. Die Entwicklung zeige, "dass wir die Renten armutsfest gestalten und ein zukunftsweisendes Rentenkonzept einführen müssen". Die aktuellen Rentenpläne der Bundesregierung bezeichnete der Landesarbeitsminister hingegen als "Mogelpackung".

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung (ots)

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