Bafin nimmt Sparkasse Oberhausen ins Visier
Archivmeldung vom 11.02.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nach dem wahrscheinlichen Verlust von 20 Millionen Euro der Stadtsparkasse Oberhausen bei einem einzigen Geschäft lässt die Bankenaufsicht Bafin nach Informationen der WAZ-Gruppe weitere 20 größere Kredite des Instituts prüfen. Sie prüft, ob die Sparkasse systematisch Risiken von Darlehen unterschätzt und nachlässig gehandhabt hat.
In dem unveröffentlichten 280-Seiten-Gutachten der Unternehmensberatung PwC zum Kreditgeschäft mit dem Pleite gegangenen Sportartikelhändler "Sport-Concept" sollen die Prüfer grobe Mängel in der Geschäftsabwicklung festgestellt haben. So soll der fristlos entlassene Vorstandschef Karlheinz Merzig entgegen sparkassenrechtlicher Vorschriften den Kreditfall aktiv gemanagt haben. Als Sicherheit hätten nur Lagerbestände mit zweifelhaftem Wert gedient, nicht aber das persönliche Vermögen der Gesellschafter. Bereits Ende 2008 hat laut dem Gutachten eine Wirtschaftsberatung erhebliche Defizite bei dem Geschäft festgestellt. Diese Warnungen seien genauso ignoriert worden wie interne Vereinbarungen der Sparkasse von 2008, die Kreditsumme nicht über vier Millionen Euro anschwellen zu lassen - im März 2011 waren es 17 Millionen Euro.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)
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