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Einzelhandelsumsatz im Jahr 2020 voraussichtlich 4,1 % höher als 2019

Archivmeldung vom 05.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Foto: Martin Kraft / Eigenes Werk
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Einzelhandel in Deutschland hat im Jahr 2020 nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) real (preisbereinigt) zwischen 3,9 % und 4,3 % sowie nominal (nicht preisbereinigt) zwischen 5,1 % und 5,5 % mehr umgesetzt als im Jahr 2019.

Diese Schätzungen berücksichtigen den Lockdown in der zweiten Dezemberhälfte und die Einzelhandelsumsätze für die Monate Januar bis November 2020. Im November 2020 waren die Umsätze in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen kalender- und saisonbereinigt real 1,9 % und nominal 1,7 % höher als im Oktober 2020.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz im November 2020 real um 5,6 % und nominal um 6,5 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im November 2020 kalender- und saisonbereinigt real 8,4 % höher.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im November 2020 real 0,8 % und nominal 3,4 % mehr um als im November 2019. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 1,3 % und nominal 3,9 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 3,1 % weniger um. Nominal erzielte die Branche das gleiche Ergebnis wie im November 2019.

Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln stiegen die Umsätze im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 8,5 % und nominal um 8,8 %. Das größte Umsatzplus mit real 31,8 % und nominal 33,1 % erzielte der Internet- und Versandhandel. Deutlich zugenommen hat auch der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem realen Plus von real 15,4 %. Deutlich unter dem Vorjahresniveau waren dagegen der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit real -20,0 % und der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) mit real -6,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Methodische Hinweise:

Die Schätzung der nominalen und realen Jahresumsätze 2020 für den Einzelhandel sind durch zahlreiche Sonderentwicklungen aufgrund der Corona-Pandemie geprägt, sodass die Schätzungen mit größeren Unsicherheiten als in den Vorjahren behaftet sind. Sie berücksichtigen den voraussichtlichen Revisionsbedarf für die Berichtsmonate August bis einschließlich Dezember 2020 sowie die Umsatzsteigerungen und -einbußen in den einzelnen Branchen des Einzelhandels ab April 2020. Der Umsatz im Dezember 2020 wurde zuerst mithilfe einer Fortschreibung der Umsatzentwicklung in den Vormonaten ab Mai 2020 geschätzt und mit einem künstlichen neuronalen Netz sowie einem ARIMA-Modell evaluiert. Anschließend wurde diese erste Umsatzschätzung um die Umsatzeinbußen des stationären Einzelhandels mit Nicht-Lebensmitteln (ohne Tankstellen und Apotheken) aufgrund des Lockdowns ab dem 16. Dezember 2020 reduziert. Die zu erwartenden Umsatzeinbußen für diese Branchen wurden mithilfe von Eckdaten des Lockdowns im April 2020 und dem vermuteten Kaufverhalten der Bevölkerung im Dezember geschätzt und zur Hälfte bei den Schätzungen für den Dezember berücksichtigt (betrifft 12 von 25 Verkaufstagen). Weiterhin wurden bei der Umsatzobergrenze für den Dezember Kompensationskäufe durch 50 % der durchschnittlichen monatlichen Umsatzsteigerungen des Internet- und Versandhandels im Zeitraum Mai bis einschließlich November 2020 berücksichtigt, bei der Umsatzuntergrenze für den Einzelhandel im Dezember 2020 dagegen nicht.

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/ Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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