IG-Metall-Verhandlungsführer Hofmann warnt den Arbeitgeberverband vor einem Streik
Archivmeldung vom 02.05.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer IG-Metall-Verhandlungsführer Jörg Hofmann hat die Arbeitgeber im Tarifkonflikt vor einem Scheitern der fünften Runde am Donnerstag gewarnt: "Den Arbeitgebern muss klar sein: Sie riskieren mehr als eine gescheiterte Verhandlungsrunde", sagte der Bezirksleiter im Interview der "Stuttgarter Zeitung".
Bisher habe er in der Kernfrage der Lohnerhöhung 
auf Arbeitgeberseite keinerlei Bewegung feststellen können. Wenn am 
Donnerstag oder Freitag kein Ergebnis zustande komme, "heißt die 
Konsequenz Urabstimmung und Arbeitskampf." Hofmann glaubt derzeit 
nicht an eine weitere Chance zur Lösung des Konflikts: "Aus heutiger 
Sicht sehe ich in Baden-Württemberg keinen sechsten regionalen 
Verhandlungstermin", sagte er. Die Gewerkschaft sei vielmehr in der 
Lage, bereits in der nächsten Woche mit der Urabstimmung zu beginnen. 
Den von den Arbeitgebern geforderten Konjunkturbonus lehnte der 
Bezirksleiter kategorisch ab. "Der Konjunkturbonus, wonach ein Teil 
der konjunkturellen Entwicklung nicht mehr in der Lohntabelle 
abgebildet werden soll, ist pure Ideologie der Umverteilung zu Lasten
der Arbeitnehmer", betonte er. Diese "Lohnerhöhung mit Verfallsdatum"
werde es daher nicht geben. Auch die Forderung der Arbeitgeber, den 
Betrieben beim Weihnachtsgeld mehr Spielraum zu geben, hat Hofmann 
zufolge keine Aussicht auf Realisierung: "Ich werde einen Teufel tun,
das Weihnachtsgeld zu verhandeln, weil diese Differenzierung ein 
Eingriff in die tarifliche Substanz wäre", sagte er. 
Als Kompromissmöglichkeit schlug der Verhandlungsführer eine längere 
Laufzeit mit zwei Stufen der Lohnerhöhung vor. "Ich kann mir eine 
Laufzeit von 18 Monaten bis September 2008 vorstellen, bei der man 
sicher mit zwei Prozentzahlen operieren muss", sagte er. Damit könnte
im nächsten Jahr noch eine Korrektur der zweiten Erhöhung erfolgen, 
wenn dies aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung erforderlich sei.
Dem Gesamtmetall-Präsidenten Martin Kannegiesser warf er vor, seit 
mehr als vier Monaten "gegen jegliche Entwicklung der harten Fakten" 
zu argumentieren. Kannegiesser hatte bisher betont, dass der 
Abschluss nicht höher sein dürfe als im vorigen Jahr. "Man hätte ja 
die Aussage im Dezember noch nachvollziehen können mit der Angst, 
dass es aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung eine deutliches Abflauen 
in der Konjunktur gebe", so Hofmann. "Das hat sich nicht 
bewahrheitet. Kannegiesser muss auch die Fakten zur Kenntnis nehmen." 
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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