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Transnet-Chef Hansen stellt Forderungen an Privatisierung der Bahn - und droht mit Arbeitskampf

Archivmeldung vom 30.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Eisenbahngewerkschaft Transnet will den Einstieg eines allein renditeorientierten Anlegers bei der Deutschen Bahn verhindern. "Ein reiner Finanzinvestor, der pro Jahr 15 Prozent Rendite sehen will und kein Interesse an einer Weiterentwicklung der Bahn hat, kommt nicht in Frage", sagte der Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen dem "Tagesspiegel am Sonntag".

"Wir werden uns bei der Wahl eines Investors sehr deutlich einmischen", kündigte er an. Der Bund solle einen Geldgeber suchen, der sein Kapital langfristig und sicher anlegen wolle und der an der strategischen Entwicklung des Unternehmens interessiert sei, auch auf dem internationalen Markt. Geeignet wären etwa große Pensionsfonds oder Konzerne aus den Bereichen Transport, Logistik oder Dienstleistungen. Die Regierung peilt die Privatisierung der Bahn 2008 oder 2009 an. Die Bahn-Gewerkschaften fürchten dadurch einen Stellenabbau.

Hansen, der auch stellvertretender Chef des Bahn-Aufsichtsrates ist, warnte davor, im Frühjahr wieder eine "Grundsatzdebatte" über die Trennung von Netz und Betrieb zu führen. Bis zum Ende der Gesetzgebung gelte eine Friedenspflicht. "Sollte sich aber herausstellen, dass die Bahn die Beschäftigungssicherung nicht mehr garantieren will, beginnt der Arbeitskampf aufs Neue", sagte er. Sollte die Debatte "unsachlich" werden, werde es "Aktionen unterhalb von Streiks" geben. Hansen befand, eine Trennung von den Schienen werde nicht nur Arbeitsplätze gefährden, "sondern auch zu einem geringeren Zugangebot, weniger Innovation und Zuverlässigkeit führen".

Zur im Frühjahr beginnenden Tarifrunde für die 180000 Bahn-Beschäftigten sagte der Gewerkschaftschef, die Löhne sollten "kräftig steigen". "Die dramatisch gestiegene Produktivität der Beschäftigten muss eine Rolle spielen." Hansen verwies zudem auf den Rekordgewinn der Bahn von rund zwei Milliarden Euro in diesem Jahr. Nach Jahren des Verzichts sei es wichtig, die Binnennachfrage zu stützen. "Es muss eine deutliche Lohnverbesserung geben, das erwarten die Beschäftigten einfach."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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