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Jade-Weser-Port: Drohen Verzögerungen wie beim Berliner Flughafen?

Archivmeldung vom 23.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Prof. Dr. Jan Ninnemann
Quelle: Foto: Stefan Malzkorn (idw)
Prof. Dr. Jan Ninnemann Quelle: Foto: Stefan Malzkorn (idw)

Der Jade-Weser-Port soll Anfang August 2012 eröffnet werden, doch diesen Termin halten immer weniger Experten für realistisch. Auch Jan Ninnemann, Spezialist für maritime Logistik und Professor der HSBA Hamburg School of Business Administration, hat in seiner Antrittsvorlesung den erfolgreichen Start des niedersächsischen Leuchtturmprojekts angezweifelt: „Es ist nicht auszuschließen, dass hier eine ähnliche Katastrophe wie beim Flughafen Berlin-Brandenburg droht“.

Der Jade-Weser-Port soll Anfang August 2012 eröffnet werden, doch diesen Termin halten immer weniger Experten für realistisch. Auch Jan Ninnemann, Spezialist für maritime Logistik und Professor der HSBA Hamburg School of Business Administration, hat in seiner Antrittsvorlesung den erfolgreichen Start des niedersächsischen Leuchtturmprojekts angezweifelt: „Es ist nicht auszuschließen, dass hier eine ähnliche Katastrophe wie beim Flughafen Berlin-Brandenburg droht“. Warnsignal Nummer Eins seien die Baumängel bei der Kaimauer. Durch die daraus entstandenen Verzögerungen solle die vollständige Mauer erst am 25. Juli 2012, also acht Werktage vor dem geplanten Betriebsbeginn, fertig sein. Ein weiteres Indiz sei, dass die Destination Wilhelmshaven im Fahrplan der relevanten Reedereien bis heute nicht auftaucht, obwohl sie den Tiefwasserhafen ab August mit regelmäßigen Linien-Diensten anbinden sollen.

Weiterhin warnt Ninnemann: „Die Hinterlandanbindung des Hafens wird insbesondere mit Blick auf die Schiene noch für einige Jahre zum Problemfall werden.“ So werde der zweigleisige Ausbau Strecke Oldenburg – Wilhelmshaven nicht rechtzeitig zum Start abgeschlossen sein und die Strecke frühestens 2014 elektrifiziert. In der Konsequenz müssten sich die Aktivitäten zunächst auf den Feederverkehr Richtung Ostsee fokussieren. Doch auch der Aufbau eines wettbewerbsfähigen Feedernetzwerks werde in der Startphase schwierig, da hierfür relativ große Volumina benötigt würden. Mit Hamburg als seinem wichtigsten Wettbewerber um Feederladung für den Ostseeraum könne der neue Hafen nicht mithalten. Während für den Jade-Weser-Port im ersten Betriebsjahr eine Kapazität von maximal 800.000 TEU bereitstünden, könne der Hamburger Hafen bei einem Umschlagvolumen von 9 Mio. TEU im Jahr 2011 auf ein Netzwerk von 154 wöchentlichen Abfahrten verweisen.

Auch darüber hinaus sieht der Experte Hamburg als starke Konkurrenz. In Folge der globalen Krise im Jahr 2009 verfügten die großen nordeuropäischen Häfen nach wie vor über Kapazitätsreserven. „Die verkehrsgeographisch günstige Lage zu den Hinterlandmärkten in Süddeutschland und Mittel- und Osteuropa, ein hohes lokales Aufkommen sowie ein wachsendes Potenzial an Shortsea-Ladung halte ich für die wichtigsten Standortvorteile Hamburgs“, sagt Ninnemann. Die im neuen Hafenentwicklungsplan beabsichtigte Stärkung der industriellen Nutzung des Hamburger Hafens sei ein weiterer wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Hamburger Hafens.

Quelle: HSBA Hamburg School of Business Administration (idw)

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