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Bankchef Nonnenmacher genehmigte verlustreiches Geschäft der HSH Nordbank

Archivmeldung vom 13.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Vorstand der HSH-Nordbank gerät durch ein verlustreiches Milliardengeschäft weiter unter Druck. Entgegen bisheriger Berichte hat die Bank-Spitze das Geschäft mit dem Namen Omega selbst genehmigt, darunter auch der jetzige HSH-Chef Nonnenmacher.

Das zeigen Dokumente, die NDR Info vorliegen. Durch das Geschäft musste die HSH Nordbank im vergangenen Jahr einem vertraulichen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG zufolge 500 Millionen Euro abschreiben. Experten werten dies als einen entscheidenden Schritt zur Beinahe-Pleite der Bank.

Von besonderer Brisanz ist zudem, dass die HSH entscheidende Teile des Omega-Geschäfts offenbar vor der Finanzaufsicht Bafin verheimlicht hat. Das legen ein NDR Info vorliegender Brief der HSH sowie interne E-Mails nahe. Die HSH Nordbank hatte Ende 2007 Immobilienkredite in Milliardenhöhe an mehrere Großbanken verkauft, darunter die französische BNP Paribas. Durch den Verkauf wollte die unter Druck stehende Landesbank mehr flüssige Mittel bekommen. Der Vertrag mit der BNP Paribas war jedoch an eine andere Abmachung gebunden, wonach die HSH Risiken der BNP über eine Zweckgesellschaft mit dem Namen Omega Capital Funding wieder zurücknehmen musste.

Laut den NDR Info vorliegenden Dokumenten haben unter anderem der jetzige HSH-Chef Nonnenmacher sowie sein Stellvertreter Peter Rieck den entsprechenden Antrag für dieses Geschäft unterschrieben. Zuvor hatte das bankeigene Risikomanagement ausdrücklich auf Gefahren hingewiesen. So sei "der Zeitrahmen für die Begutachtung außerordentlich eng und mit Hinblick auf die Komplexität und die betreffende Summe unangemessen kurz" gewesen. Außerdem hielten die Risikoexperten es für möglich, dass die Aufsichtsbehörde Bafin das Geschäft nicht genehmigen werde.

Möglicherweise hat die Nordbank deshalb die Aufsichtsbehörde nicht in vollem Umfang über das komplizierte Geschäft informiert. In einer von der Bafin angeforderten Auflistung fehlte nach Informationen von NDR Info der Hinweis auf die Omega-Transaktion und damit auf die Rücknahme der Immobilienrisiken. Offiziell verweigerte die HSH Nordbank jegliche Stellungnahmen zu den Vorgängen. Aus Kreisen der Landesbank hieß es jedoch in der vergangenen Woche, dass ein einzelner Manager die Verantwortung für die Verluste aus dem Omega-Geschäft trage. Zudem sei der Vorstand der HSH getäuscht worden. Finanzexperten bezeichnen diese Darstellung als Ablenkungsmanöver.

Quelle: NDR Info

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