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Top-Ökonomen: Börsen-Turbulenzen bedrohen Aufschwung

Archivmeldung vom 09.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Kurstafel in der Hamburger Börse Bild: KMJ / de.wikipedia.org
Kurstafel in der Hamburger Börse Bild: KMJ / de.wikipedia.org

Trotz aller Sorgen um die Entwicklung an den Finanzmärkten: Eine erneute Rezession hierzulande befürchten führende Volkswirte nicht, dazu sei die deutsche Wirtschaft mit zu viel Schwung unterwegs. "Die Konjunktur wird nicht abstürzen", so Michael Hüther, Präsident des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) in der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). "Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr um mindestens drei Prozent wachsen. Im kommenden Jahr verringert sich das Wachstum vielleicht stärker als ohnehin erwartet, aber es wird trotzdem überdurchschnittlich stark sein, vermutlich um die zwei Prozent."

Auch Dennis Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft Kiel (IfW), rechnet damit, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr schwächer wachsen wird: "Die Treiber unserer Konjunktur werden nachlassen", sagte Dennis Snower der "Welt". "Wenn es keine neuen Schocks gibt, wird die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr zwischen 1,5 und zwei Prozent wachsen." Snower glaubt, dass der Absturz an der Börse die Situation nur dann verschlimmern könnte, wenn er länger anhält.

"Wenn die Verunsicherung an den Märkten zeitlich begrenzt ist, wird sie keine Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben, aber wenn sie länger anhält, wäre sie sehr bedrohlich", sagte Snower. Nach Ansicht führender Ökonomen wird aber mit der Entwicklung an den Märkten eine Rezession in den USA wahrscheinlicher ­- weniger Wachstum in Deutschland wäre die Folge. "Die Turbulenzen, die jetzt mehr von den USA als Europa ausgehen, könnten durchaus das Wachstum in Deutschland für den Rest des Jahres zum Erliegen bringen - obwohl Deutschland fundamental hervorragend aufgestellt ist", sagt Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank der "Welt".

Die vom Export abhängige deutsche Industrie würde besonders darunter leiden, wenn es wichtigen Handelspartnern wirtschaftlich nicht gut gehe. Das gelte besonders für die lahmende US-Wirtschaft. "Wenn die USA, Großbritannien und andere Handelspartner in Europa ein oder zwei Quartale kaum wachsen, wird sich Deutschland nicht davon abkoppeln können", warnt Berenberg-Volkswirt Schmieding.

Auch Kai Carstensen, Konjunkturchef des Ifo-Instituts glaubt, dass die Turbulenzen an den Börsen die Konjunktur in den USA gefährdet. "Für die USA ist die Entwicklung an den Märkten ein Riesenproblem", sagt Kai Carstensen, Konjunkturchef des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) der "Welt". Das liege vor allem daran, dass die Altersversorgung der US-Bürger von der Entwicklung an den Weltbörsen abhängt. Die Kursverluste sorgten nicht nur dafür, dass das Vermögen der Amerikaner schrumpft, sondern auch dafür, dass die Konsumstimmung, die ohnehin schlecht ist, noch weiter gedämpft wird. "Die Turbulenzen sind eine veritable Gefahr für die US-Konjunktur", sagt Carstensen. Das strahle auch auf Deutschland aus.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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