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Forsa-Umfrage: Mehrheit der Deutschen hält Warnstreiks für angemessen

Archivmeldung vom 27.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Die aktuellen Warnstreiks im öffentlichen Dienst werden von einer Mehrheit der Bundesbürger unterstützt. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des RTL Mittagsjournals "Punkt 12" halten 57 Prozent der Deutschen die von der Gewerkschaft verdi ausgerufenen Aktionen zur Durchsetzung der geforderten Lohnerhöhungen für angemessen.

40 Prozent dagegen halten die Warnstreiks in vielen Städten und Gemeinden für unangemessen. Die Akzeptanz der derzeitigen Warnstreiks fällt damit deutlich geringer aus als die der Streiks im öffentlichen Dienst im März 2012, für die seinerzeit 70 Prozent der Bundesbürger Verständnis äußerten.

Verdi: Mehr als 100.000 Beteiligte am Warnstreik

Rund 104.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienst haben sich der Gewerkschaft Verdi zufolge am Donnerstag am Warnstreik beteiligt. "Entscheidende Fragen, die in den Tarifverhandlungen im Zentrum stehen, sind offen, sind kontrovers", sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske. "Da ist es richtig, dass die Beschäftigten deutlich machen, dass sie hinter den Forderungen der Gewerkschaft stehen und zeigen, mit ihnen ist zu rechnen – ein starkes Signal an die Arbeitgeber."

Schwerpunkte des Streiks waren der Gewerkschaft zufolge die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wo unter anderem Kitas, Müllabfuhr und der Nahverkehr betroffen waren. Auch Beschäftigte der Flughäfen Frankfurt, München, Köln-Bonn, Hannover, Stuttgart und Hamburg hatten sich am Streik beteiligt.

Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft ihren Forderungen im Tarifstreit Nachdruck verleihen. Sie fordert, dass die Einkommen der über zwei Millionen Angestellten im Bund und in den Kommunen um einen Betrag von 100 Euro und um weitere 3,5 Prozent steigen. Die Arbeitgeber haben bislang noch kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen sollen am 31. März in der dritten Runde fortgesetzt werden.

Beamtenbund verteidigt Warnstreiks

Der Verhandlungsführer beim deutschen Beamtenbund, Willi Russ, hat die Warnstreiks im öffentlichen Dienst als nötiges Druckmittel auf die Arbeitgeber verteidigt. "Heute ist unser letzter Streiktag vor der dritten und letzten Verhandlungsrunde am Montag", sagte er der "Welt". "Wir liefern heute das Szenario dafür, was passieren kann, wenn es zu keiner Einigung kommen sollte." Dagegen, was dann passieren würde, seien die heutigen Streiks noch ein "laues Lüftchen".

Am Montag soll die dritte Verhandlungsrunde stattfinden. Bis Mittwoch haben sich die Tarifparteien Zeit gegeben, zu einer Einigung zu kommen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann geht Russ davon aus, dass die Arbeitgeber die Verhandlungen für gescheitert erklären und den Schlichter anrufen. Sollte die Schlichtung wiederum scheitern, könnte es dann kurz vor Ostern zu flächendeckenden Streiks kommen. "Das wollen wir aber gar nicht", so Russ. "Ich bin eigentlich optimistisch". Bei dem guten Willen aller Betroffenen sei eine Einigung möglich. "Wir haben in den letzten Runden auch über Einigungsmöglichkeiten gesprochen", so der dbb-Verhandlungsführer. "Ein Tarifkompromiss steht und fällt aber mit der sozialen Komponente", so Russ. Der Beamtenbund und Verdi fordern neben einer Lohnerhöhung von 3,5 Prozent einen Sockelbetrag von 100 Euro.

Quelle: RTL Television GmbH (ots)

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