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Wettbewerber gehen gegen Milliardendeal von RWE und Eon vor

Archivmeldung vom 01.02.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.02.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Eon und RWE müssen bei der milliardenschweren Neuordnung ihrer Geschäftsfelder mit erheblicher Gegenwehr der Konkurrenz rechnen. Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sind bei den zuständigen Kartellämtern in Bonn und in Brüssel diverse Klagen eingegangen.

Mehrere Stadtwerke und Konkurrenten wie der Hamburger Ökostromanbieter Lichtblick wollen gegen den Teilzusammenschluss der beiden Unternehmen vorgehen – auch juristisch. Konkret monieren Stadtwerke und Lichtblick die aus der Neuordnung der Geschäftsfelder beider Konzerne entstehende Marktmacht des neuen Eon-Konzerns. "Die Verbraucher in Deutschland müssten sich nach einem solchen Zusammenschluss auf deutlich höhere Energiepreise einstellen", sagte etwa Gero Lücking vom Hamburger Ökostromanbieter. Durch die "enorme Marktmacht des neuen Eon-Konzerns erhielte der ohnehin rudimentär ausgeprägte Wettbewerb einen weiteren schweren Rückschlag", sagte Lücking.

Kritik kommt auch von den Stadtwerken: "Sollten die Kartellämter dem Zusammenschluss keinen Riegel vorschieben, entstünde ein Konzern mit historisch nie dagewesener Markmacht", sagt auch eine auf Energierechtsfragen spezialisierten Kanzlei in Berlin. Sie vertritt diverse Stadtwerke und Regionalversorger. Um die Argumentation zu untermauern, hat Lichtblick bei einer darauf spezialisierten Agentur eine umfangreiche Marktanalyse in Auftrag gegeben. Sie liegt inzwischen auch den Kartellämtern vor und zeichnet bei einer Genehmigung des Milliardendeals ein bedrohliches Bild für Wettbewerb und Verbraucher in Deutschland. Konkret würde die Kundenzahl bei Eon nach Berechnungen von Lichtblick von heute 5,1 Millionen auf dann 11,7 Millionen hochschnellen.

Die verkaufte Strommenge stiege von 17 auf 37 Millionen Terawattstunden. Bundesweit würde Eon auf knapp zwei Drittel der Fläche über 70 Prozent der Stromkunden abdecken. Mit Einfluss auf mehr als 160 verschiedenen Strommarken und 840 Tarife wäre der Konzern in den meist regional geführten Preiskämpfen angeblich kaum zu schlagen. Und auch in zahlreichen Zukunftsbereichen wie intelligenten Stromzählern und Stromtankstellen würde sich Eon laut Lichtblick-Studie eine dominierende Stellung sichern. Das wollen die Wettbewerber verhindern. Eon und RWE beteuern, keine negativen Auswirkungen auf den Wettbewerb zu sehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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