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Jetzt trifft es auch die Deutsche Bank

Archivmeldung vom 14.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Lange Zeit hatte die Deutsche Bank sich als über die Krise erhaben gegeben. Jetzt erwartet sie einen Milliardenverlust. Und vielleicht wird demnächst auch die Hypo Real Estate teilverstaatlicht.

Die Deutsche Bank erwartet für das vierte Quartal 2008 und für das Gesamtjahr Milliardenverluste. Wie der deutsche Branchenprimus heute in einer Pflichtmitteilung für die Börse erklärte, ist im letzten Vierteljahr 2008 ein Verlust nach Steuern in der Größenordnung von 4,8 Milliarden Euro zu erwarten. Für das Gesamtjahr 2008 geht das Institut von einem Konzernverlust nach Steuern von rund 3,9 Milliarden Euro aus.

«Die außerordentlich schwierigen Marktbedingungen haben die Ergebnisse aus dem Verkauf und Handel von Wertpapieren belastet», teilte die Deutsche Bank mit. Davon seien insbesondere der Handel mit Kreditprodukten, das Aktienderivategeschäft sowie der Aktieneigenhandel betroffen gewesen. Das Quartalsergebnis spiegele darüber hinaus aber auch die Reduzierung von Risikopositionen und weitere Maßnahmen zum Risikoabbau wider.

2007 hatte das Institut noch 6,5 Milliarden Euro verdient. Genaue Zahlen will die Bank auf seiner Bilanzpressekonferenz am 5. Februar in Frankfurt am Main bekanntgeben. Die Aktie der Deutschen Bank brach heute Morgen um 6,3 Prozent auf 22,75 Euro ein und setzte sich damit an die Spitze der Dax-Verlierer.

Schon gestern hatten Analysten über die Schwäche der Deutschen Bank spekuliert, als sich abzeichnete, dass die Deutsche Post bei dem Kreditinstitut einsteigen will. Inzwischen haben sich Post und Deutsche Bank abschließend darauf geeinigt. Hintergrund ist der Verkauf der Postbank an die Deutsche Bank. Um diesen zu finanzieren, braucht die größte deutsche Privatbank offenbar zusätzliches Kapital.

Auch im Falle der angeschlagenen Hypo Real Estate (HRE) gibt es Bewegung: Der Bund prüft nach der Beteiligung an der Commerzbank offenbar auch bei diesem Kreditinstitut einen Einstieg. Nach Informationen aus Finanzkreisen ist aber noch keine Entscheidung gefallen. Der schwer angeschlagene Immobilienfinanzierer selbst wollte sich nicht zu einem möglichen Einstieg des Bundes äußern.

Es würden verschiedene Modelle geprüft, um die Interessen der Steuerzahler zu schützen, hieß es nach dpa-Angaben aus den Kreisen. Zu den Optionen soll auch eine Beteiligung von 25 Prozent plus eine Aktie wie im Fall der Commerzbank zählen. Die HRE hatte bereits Staatsgarantien über 30 Milliarden Euro erhalten.

In Finanzkreisen wird davon gesprochen, dass der Bund eine direkte Beteiligung an der HRE als eine von mehreren Möglichkeiten sehe. Eine weitere Teilverstaatlichung eines großen deutschen Finanzhauses sei aber nicht das primäre Ziel der Verhandlungen.

Eine Sprecherin des Banken-Rettungsfonds SoFFin lehnte eine Stellungnahme ab. Die HRE stand im Herbst als Folge der weltweiten Finanzkrise kurz vor der Pleite. Bund und die privaten Banken mussten den Immobilien- und Staatsfinanzierer mit insgesamt 50 Milliarden Euro Kreditlinien retten.

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