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Verdi kündigt neue Streikwelle bei Amazon an

Archivmeldung vom 13.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: blu-news.org, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat eine neue Streikwelle bei Amazon angekündigt. "Mit einem Streik am Freitag bei Amazon in Leipzig werden wir pünktlich zu Beginn der Buchmesse eine neue Streikwelle starten, die das Ostergeschäft von Amazon beeinträchtigen wird", sagte Stefan Najda, bei Verdi zuständig für den Versand- und Onlinehandel, der "Welt". "Kunden, die rechtzeitig zu Ostern ihre Ware empfangen wollen, sollten frühzeitig bestellen oder auf Alternativen umsteigen."

Nächste Woche werde auch an anderen Amazon-Versandzentren gestreikt. Dann würden die Arbeitskämpfe in den Wochen vor Ostern wellenartig an anderen Standorten weitergehen "Es wird eine Zuspitzung des Arbeitskampfes geben", kündigte Najda an. Amazon reagierte gelassen. "Wir sagen unseren Kunden zu, dass ihre Waren pünktlich ankommen werden", sagte Sprecherin Anette Nachbar. Auch während der Streiks vor Weihnachten habe es keine Beschwerden gegeben. "Wir werden einen flexiblen Arbeitskampf starten, ohne dass wir jetzt schon sagen können, wann und wo der nächste Streik stattfindet. So werden wir die Abläufe bei Amazon durcheinander bringen."

Neben den Streik-Standorten Graben, Bad Hersfeld, Leipzig, Werne, Rheinberg und Koblenz komme nun ein siebter Standort hinzu.

Verdi erhebt auch neue Vorwürfe gegen Amazon, gezielt Mitarbeiter unter Druck zu setzen, die sich bei Verdi organisierten und an den Streiks teilnähmen. "Es werden gezielt gewerkschaftsnahe Kollegen angegangen", sagte Najda. Najda zufolge würden Mitarbeiter mit "Inaktivitätsprotokollen" unter Druck gesetzt. Wer bei Amazon im Lager arbeite, trage einen Handscanner mit sich herum, über den die Vorgesetzten seine Tätigkeiten genau nachverfolgen könnten. Mitarbeiter seien vermehrt zu Gesprächen gebeten worden, in denen ihnen vorgeworfen worden sei, ein paar Minuten zu lang "inaktiv" gewesen zu sein. Damit habe der Mitarbeiter "seine arbeitsvertragliche Pflicht zur Erbringung der Arbeitsleitung verletzt", stehe in dem Schreiben, aus dem die "Welt" zitiert, und das Verdi zufolge einem Amazon-Mitarbeiter vorgelegt worden ist. "Die Unterbrechung der Arbeit hätte in diesen Fällen (teilweise eine Unterbrechung von einer Minute) jeweils dem Manager angezeigt werden müssen", heiße es in dem vorliegenden Protokoll. "Amazon will die gewerkschaftsnahen Mitarbeiter auf diesem Wege einschüchtern", sagte Najda.

Verdi zufolge ist dies ein von München aus gesteuertes Massenphänomen, das sich nicht auf einen Standort beschränke. Amazon wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen lege großen Wert auf den respektvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern, sagte eine Sprecherin der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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