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Umfrage: Mehrheit der Deutschen lehnt Sonntagsöffnung von Geschäften ab

Archivmeldung vom 23.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Niko Korte / pixelio.de
Bild: Niko Korte / pixelio.de

Die große Mehrheit der Deutschen will nicht am Sonntag einkaufen gehen. In einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der Tageszeitung "Die Welt" sprachen sich 73 Prozent der Befragten dagegen aus, dass Geschäfte am Sonntag genauso öffnen können wie an anderen Tagen. Nur 25 Prozent wollen eine normale Ladenöffnung auch am Sonntag.

Befragt wurden am 18. und 19. Juli 1000 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Bundesbürger ab 18 Jahren. Je nach Alter variieren die Ergebnisse. Je jünger die Befragten sind, desto eher befürworten sie eine weitere Liberalisierung der Öffnungszeiten. So wünschen sich 40 Prozent der 18- bis 29-Jährigen offene Geschäfte auch am Sonntag. Im Alter zwischen 30 und 44 Jahren sind noch 28 Prozent für den Sonntagseinkauf, in der Gruppe der den über 60-Jährigen finden dies nur noch 19 Prozent gut.

Der FDP-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sprach sich gegen eine Freigabe der Öffnungszeiten am Sonntag aus: "Staatliche Vorschriften sind ungerechtfertigte Hemmnisse, was die Wochentage betrifft. Bei Sonn- und Feiertagen halte ich besondere Rücksichtnahmen für geboten, sicher auch vernünftige Regularien." Während der Woche aber sollten die Händler selbst entscheiden können, wann sie ihr Geschäft öffnen, sagte Rösler der "Welt". Sie wüssten am besten, wann sich eine Öffnung lohne.

EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) sagte der "Welt": "Der Sonntag sollte im Grundsatz kein Arbeitstag und kein verkaufsoffener Tag sein." Ein Tag ohne Geschäfts- und Arbeitsleben sei ein "Kulturgut." Er selbst genieße es, jetzt in der Regel freie Sonntage zu haben. Als Ministerpräsident habe er immer sonntags Termine gehabt.

Der Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Garrelt Duin (SPD), kündigte an, die Ladenöffnung in dem Bundesland einschränken zu wollen: "Am Samstag sollen Geschäfte nur noch bis 22 Uhr öffnen können. Auch die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage wollen wir wieder auf ein vernünftiges Maß begrenzen", sagte Duin. Er betonte: "Wir drehen den Ladenschluss nicht zurück. Es muss genug Zeit geben, zur Ruhe zu kommen. Das ist ein breiter Wunsch in der Gesellschaft."

Künftig sollen Geschäfte in Nordrhein-Westfalen am Sonntag nur noch mit einem konkreten Anlass wie einem Fest oder einem Jubiläum öffnen können. Die Gesamtzahl der offenen Sonntage pro Stadt soll auf zehn bis 15 begrenzt werden. Seit 2006 sind die Bundesländer für den Ladenschluss zuständig. In den meisten Ländern ist das Einkaufen seither an den Wochentagen rund um die Uhr möglich, an Sonn- und Feiertagen dagegen bleiben die Ladentüren überall grundsätzlich geschlossen. Meistens sind aber vier verkaufsoffene Sonntage pro Jahr erlaubt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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