Deutsche-Bank-Chef mahnt künftige Regierung zu Reformtempo
Archivmeldung vom 29.04.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić 
        
        
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Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, fordert von der künftigen Bundesregierung, notwendige Reformen schnell und entschlossen anzugehen. Es sei "entscheidend, dass die Ankündigungen, die gemacht worden sind, in den nächsten 90 Tagen auch umgesetzt werden", sagte er den Sendern RTL und ntv.
"Wir brauchen schnelle Aktionen, wir brauchen schnelle Maßnahmen", so 
Sewing. Das sei wichtig, um einen Stimmungswandel herbeizuführen: "Wenn 
jetzt was angekündigt wird und umgesetzt wird, wird das schon im zweiten
 Halbjahr zu einer ganz anderen Stimmung im Land führen."
Die 
deutsche Wirtschaft habe im laufenden Jahr dennoch mit weiteren 
Unsicherheiten zu kämpfen - unter anderem wegen der sich immer wieder 
ändernden Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Sollte es zu 
weiteren Zollankündigungen kommen, könnte das deutsche 
Wirtschaftswachstum "vielleicht sogar ins Negative rutschen", so Sewing.
 Für das kommende Jahr erwartet der Deutsche-Bank-Chef dennoch einen 
deutlichen Aufschwung: "Wir rechnen mit einem stärkeren 
Wirtschaftswachstum von 2026 an."
Mit Blick auf die ersten 100 
Tage von Donald Trump im Amt sagte Sewing: "Grundsätzlich sind die 
ersten 100 Tage schon so wie erwartet. Wir wussten, dass es eine 
America-First-Politik geben wird. Viele Dinge, die die Trump 
Administration ab November angekündigt hat, sind in der Tat umgesetzt 
worden." Zwar habe die Umsetzung "mit mehr Volatilität, vielleicht auch 
mit einer anderen Tonalität" stattgefunden, "aber grundsätzlich 
richtungsmäßig dürfte man nicht überrascht sein".
Die von Trump 
angekündigten und wieder zurückgenommenen Zölle bewertet Sewing als 
klare Belastung für die Weltwirtschaft: "Grundsätzlich sind Zölle nie 
positiv. Wir haben ja auch gesehen, die Reaktion der Märkte auf die 
Zollankündigung war negativ." Dennoch sieht er darin auch eine Chance 
für Europa: "Man sollte das nicht nur negativ sehen, sondern auch als 
Chance für Europa, die eigene Wirtschaft zu bündeln, zu stärken und dann
 als starker Handelspartner aufzutreten."
Die Unternehmen in 
Deutschland sieht Sewing insgesamt gut vorbereitet: "Wir sehen insgesamt
 eine starke Resilienz auch in den Bilanzen der Firmenkunden. Viele 
Firmenkunden weiten ihre Handelsketten und ihr gesamtes Netzwerk aus, um
 unabhängiger zu sein." Trotz der Unsicherheiten an den Finanzmärkten 
zeigt sich Sewing zuversichtlich: "Der Finanzmarkt ist trotz dieser 
Schwankungen sehr stabil aufgestellt." Anlegern empfiehlt er, "einen 
langen Atem zu haben, geduldig zu sein und diversifiziert aufgestellt zu
 sein".
Quelle: dts Nachrichtenagentur

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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