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Vorstände kassieren versteckte Honorare

Archivmeldung vom 27.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Mehrere Vorstände der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) kassieren nach stern-Informationen versteckte fünfstellige Sonderhonorare für die Beaufsichtigung kriselnder AOK-Landeskassen. Die sogenannten Paten bekommen bis zu 30.000 Euro extra.

Wie der stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe berichtet, erhält allein der AOK-Chef von Bayern, Helmut Platzer, pro Jahr bis zu 30.000 Euro als Aufseher der zuschussbedürftigen Landeskassen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Bevor die AOK Rheinland-Pfalz ihrerseits 2007 ins Minus rutschte, war der dortige Vorstandschef Walter Bockemühl selbst "Pate" - wie die Beauftragten AOK-intern genannt werden - für die AOK an der Saar. Allein 2005 waren nach dem stern vorliegenden internen Unterlagen 185.000 Euro für Patenhonorare vorgesehen.

 

Die AOK und ihre Vorstände hatten diese Summen bisher nicht veröffentlicht, obwohl die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen laut einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofes gehalten sind, alljährlich "alle Vergütungsbestandteile wertmäßig" öffentlich anzugeben. Auch im Verwaltungsrat der AOK gibt es nach stern-Informationen inzwischen Zweifel, ob die AOK-Vorstände die Patenhonorare zu Recht nicht veröffentlicht haben. "Ich hätte es angegeben", sagte das AOK-Verwaltungsratsmitglied Fritz Schösser dem stern.

 

Der AOK-Bundesverband rechtfertigte die Zahlungen gegenüber dem stern damit, dass die Paten geholfen hätten "kostengünstig Wirtschaftlichkeitspotenziale" zu heben. Das Bundesgesundheitsministerium habe das Patenwesen "genehmigt". Das Ministerium selbst reagierte nicht auf eine stern-Anfrage.

Nach dem stern vorliegenden internen Unterlagen der Krankenkasse leisten sich der Vorstandschef des AOK-Bundesverbandes Hans Jürgen Ahrens und weitere Kassenmanager zudem auffällig häufig Dienstreisen auf die Ferieninsel Mallorca. Zu Besuchen bei der mit zwei Mitarbeiterinnen besetzten AOK-Geschäftsstelle in Palma de Mallorca war Ahrens seit Frühjahr 2006 mindestens drei Mal auf der spanischen Insel.


AOK-Marketingchef Rainer Dittrich reiste im selben Zeitraum mindestens vier Mal auf Kosten der Krankenkasse nach Mallorca. Zumindest fünf Mal wurden nach dem stern vorliegenden Unterlagen für die Besucher aus Deutschland Mietwagen angeheuert. Laut AOK waren die Reisen "dienstlich erforderlich". 

Quelle: stern.de

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