GKV-Chefin verlangt Ausgabenmoratorium

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Wegen der kritischen Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen fordert die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer, Sofortmaßnahmen der neuen Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) und ein Ausgabenmoratorium. "Ministerin Warken hat die GKV als 'Notfallpatienten' bezeichnet und damit hat sie völlig recht", sagte Pfeiffer der "Rheinischen Post".
Es brauche jetzt eine Akuttherapie, denn sonst gingen zum nächsten
Jahreswechsel die Krankenkassenbeiträge durch die Decke. "Allein in den
letzten drei Monaten gab es acht neue Beitragssatzerhöhungen", so
Pfeiffer.
Für die kurzfristige Stabilität der gesetzlichen
Krankenversicherung und zum Schutz der Beitragszahler brauche man noch
vor der Sommerpause ein Vorschaltgesetz, in dem ein Ausgabenmoratorium
für sämtliche Leistungsbereiche festgelegt werden müsse, forderte
Pfeiffer. "Ein Ausgabenmoratorium würde durch eine strikte Bindung der
Ausgabenentwicklung an die reale Einnahmesituation der gesetzlichen
Krankenversicherung sicherstellen, dass die Beitragssätze stabil bleiben
können", sagte die GKV-Chefin.
"Mit anderen Worten: Keine Preis-
oder Honorarerhöhungen mehr, die über die laufenden Einnahmen
hinausgehen." Das Moratorium müsse so lange gelten, bis durch geeignete
Strukturreformen Einnahmen und Ausgaben wieder in ein Gleichgewicht
gebracht worden seien. "Neben dem Ausgabenmoratorium ist es notwendig,
dass die medizinische Versorgung der Bürgergeldbezieher endlich fair
finanziert wird. Auch das sollte in dem Vorschaltgesetz vor der
Sommerpause geregelt werden", forderte Pfeiffer.
Mit Blick auf
die weitere Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung zeigte
GKV-Chefin Pfeiffer sich optimistisch: "Die ersten Signale der
Ministerin, dass sie die grundlegenden Probleme der GKV rasch und im
Dialog mit der Selbstverwaltung angehen möchte, begrüßen wir sehr." Das
Gesundheitswesen brauche wieder mehr Zusammenarbeit zwischen den vielen
Akteuren, so Pfeiffer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur