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Porsche-Chef Wiedeking: "Wenn man richtig gut ist, kann man auch in Deutschland wettbewerbsfähig für den Weltmarkt produzieren"

Archivmeldung vom 02.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat Managerkollegen kritisiert, die dem Standort Deutschland den Rücken kehren. "Wenn wir nur noch im Ausland fertigen wollen, was machen wir dann mit unseren hiesigen Mitarbeitern? Die Unternehmen tragen doch eine Verantwortung für diese Menschen", sagte er dem "Tagesspiegel".

Einen direkten Bezug auf aktuelle Fälle wie die ehemalige Handy-Produktion von Siemens, die vom taiwanischen Konzern BenQ in die Insolvenz geschickt wurde, vermied Wiedeking zwar. Doch äußerte er sich eindeutig zu der Managerverantwortung. "Jedes Unternehmen braucht ein Geschäftsmodell, mit dem es ordentlich wirtschaften und Gewinne erzielen kann. Und wenn das Geschäftsmodell nicht funktioniert, dann liegt das nicht an den Werkern, sondern am Management." Die einfachste Lösung sei dann immer, aus Deutschland wegzugehen und woanders, wo es billiger sei, zu produzieren. "Für die Kultur, in der wir groß geworden sind und in der man sich um die Menschen kümmert, ist das aber zu wenig", kritisierte Wiedeking. "Wenn man richtig gut ist, davon bin ich überzeugt, kann man auch in Deutschland wettbewerbsfähig für den Weltmarkt produzieren."

Wiedeking schloss ein verstärktes Engagement des Sportwagenbauers bei VW nicht aus. "Sobald die letzte Genehmigung der Kartellbehörden vorliegt, werden wir unseren Anteil auf 25,1 Prozent aufstocken", sagte der Porsche-Chef. "Damit halten wir eine Sperrminorität, mit der man schon viel anfangen kann. Ob wir noch mehr Anteile und damit auch mehr Einfluss wollen, werden wir intern diskutieren."

Der Porsche-Chef zeigte sich enttäuscht von der schwarz-roten Bundesregierung. Schon vor acht Jahren sei er ein Verfechter der großen Koalition gewesen. "Jetzt ist die Koalition da und hätte die Mehrheit für Veränderungen", sagte Wiedeking. "Doch bisher ist noch nicht allzu viel erreicht. Da hätte ich mir schon etwas mehr Mut gewünscht." Der Politik fehle eine klare Vision für die Gesellschaft. Wenn man den Bürgern keine positiven Perspektiven für die Zukunft anbiete, dann gehe bei vielen die Angst um, eines Tages auf der Verliererseite zu stehen. "Viele haben deshalb ihr Selbstbewusstsein verloren und sehen zum Beispiel bei der Globalisierung nur noch die negativen Seiten und nicht mehr die Chancen", sagte Wiedeking.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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