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Gesamtmetall-Chef sieht "Gewerkschaften in der Sinnkrise"

Archivmeldung vom 30.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall
Dr. Rainer Dulger Bild: Arbeitgeberverband Südwestmetall

Kurz vor den traditionellen Mai-Kundgebungen hat der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, sich beunruhigt über den Zustand der deutschen Gewerkschaften gezeigt und zugleich Korrekturen am Streikrecht gefordert. Der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" sagte Dulger: "Ich habe die Befürchtung, dass die Gewerkschaften in einer Sinnkrise sind." Als Beleg nannte er die Aufrufe zum 1. Mai: "Der DGB hat zehn oder elf verschiedene Plakate entworfen. Da fehlt es offenbar an klar identifizierbaren Themen." Angesichts der guten wirtschaftlichen Entwicklung äußerte Dulger Unverständnis über "die dauernde Angstrhetorik so mancher Gewerkschafter".

Der Gesamtmetall-Präsident kritisierte vor allem die IG Metall für deren massive Warnstreiks in der jüngsten Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie: "Wir hatten faktisch flächendeckende Streiks, die von langer Hand geplant waren und völlig losgelöst vom Verhandlungsstand durchgezogen wurden. Das darf sich nicht wiederholen." Zwar gebe es ein Streikrecht, aber der Warnstreik sei eine Grauzone, so Dulger. "Über diese müssen wir intensiv reden - und notfalls auch per Gesetz für Klarheit sorgen."

Quelle: Rheinische Post (ots)

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