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Chemieproduktion seit Jahresbeginn um zehn Prozent gesunken

Archivmeldung vom 03.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Chemie & Chemische Industrie (Symbolbild)
Chemie & Chemische Industrie (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Chemieverband VCI hat angesichts der weiter drastisch steigenden Energiepreise vor Insolvenzen, Abwanderung und Arbeitsplatzverlusten gewarnt und die Bundesregierung zu gezielteren Hilfen aufgefordert. "Die Lage ist dramatisch. Seit Jahresbeginn ist die Chemieproduktion um zehn Prozent gesunken", sagte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).

Die Talsohle sei noch nicht erreicht. "Mit zunehmender Dauer der Energiekrise dürfte es bei vielen Unternehmen an die Substanz gehen", so der Verbandschef. Vor diesem Hintergrund fordert der VCI, dass das Programm der Bundesregierung zur Energiekostendämpfung verlängert und inhaltlich angepasst wird. "In der jetzigen Form bringt es vor allem Unternehmen in den Chemieparks nichts", so Große Entrup. Bei der geplanten Gasumlage müsse ebenfalls nachgebessert werden. "Die betroffenen Gasimporteure sollten gezielt aus dem Bundeshaushalt unterstützt werden", sagte der Verbandschef. Zudem müssten die "staatliche Belastungen und Umlagen auf den Strompreis auf den Prüfstand", forderte er. "Die Stromsteuer muss auf das EU-Mindestmaß gesenkt werden", forderte Große Entrup. Er warnte: "Wir sind pessimistisch, dass die Energiekosten kurzfristig entscheidend sinken. Daher braucht es zeitnahe Lösungen, Unterstützung und finanzielle Entlastung für die betroffenen Unternehmen, damit es nicht zu Insolvenzen, Abwanderung und Arbeitsplatzverlusten kommt."

Der Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, plädiert angesichts der dramatischen Energiekosten für eine Ausweitung der Kurzarbeiterregelung. "Die Bundesregierung muss auch dort Kurzarbeit ermöglichen, wo die hohen Gaspreise zu Produktionsstillegungen zwingen", sagte Vassiliadis dem RND. Bislang sei eine vom Markt induzierte Kurzarbeit wegen zu hoher Preise und mangelnder Rentabilität nicht erlaubt. "Das kann in dieser Ausnahmesituation nicht so bleiben", sagte der Gewerkschaftschef.

Zudem schlägt die IG BCE ein tarifliches Entlastungsgeld für die Beschäftigten vor. Gewerkschaftschef Vassiliadis versteht darunter eine befristete Zulage, die die Arbeitgeber finanzieren und die der Staat steuer- und abgabenfrei stellt. "Das tarifliche Entlastungsgeld könnte analog zur geplanten Mehrwertsteuersenkung beim Gas und zur Gasumlage von Oktober 2022 bis März 2024, also für anderthalb Jahre, gezahlt werden", sagte Vassiliadis.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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