Deutsche Mittelständler ziehen sich aus Auslandsgeschäft zurück

Bild: Sputnik / Vitali Podwizki
Die Zahl der im Ausland aktiven deutschen Mittelständler ist deutlich gefallen: Zwischen 2022 und 2023 hat sie sich von rund 880.000 auf rund 763.000 reduziert. Das zeigt der neue Internationalisierungsbericht von KfW-Research, über den die "Welt am Sonntag" vorab berichtet.
Demnach waren 2023 nur noch 20 Prozent der insgesamt rund 3,8 Millionen
mittelständischen Unternehmen in Deutschland grenzüberschreitend tätig.
Der Anteil liegt unter dem langjährigen Durchschnitt vor der
Coronakrise. Für die Studie haben die Volkswirte der staatlichen
Förderbank Daten von rund 9.500 Mittelständlern ausgewertet.
2024
hat sich die Schwäche fortgesetzt: In einer Sonderbefragung zum Bericht
gaben 25 Prozent der Unternehmen an, dass ihre internationalen Umsätze
gesunken seien. Bei 21 Prozent waren sie gestiegen.
"Die
Rahmenbedingungen für den Außenhandel haben sich deutlich
verschlechtert", sagte KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher. Geopolitische
Spannungen, wachsende Exportkonkurrenz durch China und die
protektionistische Handelspolitik der USA belasteten die Exportfähigkeit
der Unternehmen. "Hinzu kommt, dass viele Mittelständler die
Standortbedingungen in Deutschland als zunehmend schwierig für ihre
Wettbewerbsfähigkeit ansehen", sagte Schumacher. "Hier gilt es, durch
politische Maßnahmen gegenzusteuern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur